Beispiellose Brutalität
Vor Europas südlicher Haustür spielt sich gerade ein Massaker ab, dessen Ausmaße man derzeit nur erahnen kann: Libyens Diktator Gaddafi lässt mit beispielloser Brutalität die Massenproteste seines Volkes zusammenschießen. In keinem anderen arabischen Land mündeten die Rufe nach Freiheit und Reformen bisher in ein derartiges Blutbad – in einen Krieg gegen das eigene Volk.
Die Libyer, die sich nach 42 Jahren Gaddafi-Herrschaft von ihrem Despoten befreien wollen, bitten verzweifelt die EU, die USA, die Vereinten Nationen, das Internationale Rote Kreuz um Hilfe. Die Tragödie spielt sich ohne Zeugen ab, die heimischen Medien werden geknebelt, das Internet blockiert und ausländische Kamerateams dürfen nicht einreisen.
Doch Gaddafis Strategie dürfte dieses Mal kaum aufgehen. In Libyens Nachbarländern Tunesien und Ägypten wurden die Despoten schon in die Wüste geschickt. Da wird auch das libysche Volk nicht mehr kuschen. Und sich sicher nicht mit ein paar Wohltaten aus Gaddafis Öl-Milliarden abspeisen lassen.
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