Groteskes Machtspiel
Es darf jetzt nicht allein um die Machtspiele von zwei Menschen gehen, sondern es muss um die Zukunft von 70000 Media-Saturn-Mitarbeitern weltweit gehen.
Für Media-Saturn wird das Jahr 2011 als „annus horribilis“ in die Bücher eingehen. Seit Mitte des Jahres folgte einer Schreckensmeldung die nächste: Umsatzeinbrüche wegen des verschlafenen Internet-Geschäfts, ein Korruptionsskandal, infolgedessen die Verhaftung von zwei Top-Managern und dann noch der rufschädigende Hickhack zwischen Media-Markt-Gründer Erich Kellerhals und dem Mehrheitseigentümer Metro um die Macht im Unternehmen. Dieser Rechtsstreit nimmt mittlerweile groteske Züge an: Während Kellerhals und Metro-Chef Cordes ihre persönliche Feindschaft zu einem Fall für die Gerichte machen, die sich mit der Rechtmäßigkeit von Protokollführern bei einer Gesellschafterversammlung beschäftigen müssen, befindet sich der Konzern in einer seiner größten Krisen.
Es wird Zeit, dass dieses juristische Klein-Klein aufhört und die Führungsriege wieder Zeit hat, sich um die wirklich wichtigen Probleme des Konzerns zu kümmern – und die sind mittlerweile offensichtlich. Es darf jetzt nicht allein um die Machtspiele von zwei Menschen an der Spitze des Unternehmens gehen, sondern es muss um die Zukunft von 70000 Mitarbeitern weltweit gehen.
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