Nachfrage nach Baugrund in Ottobeuren sinkt
Mit den steigenden Zinsen ist das Interesse in Ottobeuren zurückgegangen. Indes stehen noch 90 Bewerber auf der Warteliste.
Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist bei vielen Menschen tief verwurzelt. Hinzu kamen in den vergangenen Jahren niedrige Kreditzinsen, sodass ein Bauboom einsetzte. Zwar sind die Bauzinsen seit Jahresbeginn von etwa einem Prozent auf über drei Prozent gestiegen – dennoch werden wohl viele an ihrem Wunsch nach einem eigenen Haus oder einer Eigentumswohnung festhalten. Aber wo gibt es noch Bauplätze und wo sind größere Wohnbauprojekte geplant? Unsere Redaktion wird in loser Folge bei Kommunen in Sachen Wohnungsbau nachfragen. Nach Memmingen ist heute Ottobeuren an der Reihe. Wir sprachen mit dem Leiter der Finanzverwaltung der Verwaltungsgemeinschaft Ottobeuren, Daniel Scharpf.
Wie viele Bauplätze im Besitz der Gemeinde sind noch frei?
Scharpf: Alle zur Vermarktung stehenden Grundstücke sind veräußert.
Wo und wie können sich Bürger und Investoren für neue Plätze bewerben?
Scharpf: Auf der Homepage unserer Gemeinde findet man unter dem Stichwort „Bauplatz“ einen Fragebogen, den Bewerber digital auszufüllen können.
Gibt es eine Warteliste für Bauplätze?
Scharpf: Ja, es gibt eine. Dort wird jeder aufgenommen, der sich um einen Bauplatz bewirbt. Die Liste wird von uns regelmäßig überprüft. Zurzeit liegen noch insgesamt 90 Bewerbungen vor.
Was kostet der Quadratmeter Baugrund in Ottobeuren?
Scharpf: Der Quadratmeterpreis orientiert sich an den aktuell gültigen Bodenrichtwerten und variiert somit zwischen 110 und 380 Euro.
Gibt es Bauplätze in Erbpacht? Wenn ja, was kostet die Pacht?
Scharpf: Derzeit werden in Ottobeuren keine Bauplätze in Erbpacht vergeben.
Wie hat sich die Nachfrage nach Bauplätzen in Ottobeuren in den vergangenen Jahren entwickelt?
Scharpf: In den vergangenen fünf Jahren ist die Nachfrage sehr stark gestiegen.
Seit Jahresbeginn sind die Bauzinsen von etwa einem Prozent auf über drei Prozent gestiegen. Zudem wird das Bauen seit Jahren stetig teurer. Hinzu kommt eine steigende Inflationsrate. Haben sich diese Umstände bereits auf die Nachfrage nach Bauplätzen in Ottobeuren ausgewirkt? Haben potenzielle Häuslebauer ihr Bauplätze sogar schon zurückgegeben oder lassen ihren erworbenen Baugrund vorerst unbebaut?
Scharpf: Der Markt Ottobeuren verkauft Grundstücke nur noch mit Bauzwang. Demnach muss innerhalb von drei Jahren mit dem Bau eines Hauses begonnen werden und nach fünf Jahren muss der Hausbau abgeschlossen sein. Allerdings ist die Nachfrage nach Baugrundstücken seit Jahresbeginn stark gesunken. Es gibt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wesentlich weniger Anfragen.
Wo könnte die Gemeinde auf ihren eigenen Flächen noch neue Bauplätze ausweisen?
Scharpf: Gemeindliche Fläche werden in regelmäßigen Abständen danach geprüft, ob eine Überplanung möglich und sinnvoll ist.
Wie viele Häuser könnten denn in nächster Zeit in neuen Baugebieten in Ottobeuren entstehen?
Scharpf: Es entsteht zurzeit ein Baugebiet im Ortsteil Ollarzried mit insgesamt etwa 20 Bauplätzen, die in zwei Abschnitten bebaut werden können. Zudem ist ein kleines Gebiet in Brüchlins mit zwei Bauplätzen geplant.
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