Berauschend und überzeugend
The Chambers konzertierten im Kurtheater
Hoher Besuch aus der Dom-Metropole war für Klassikliebhaber in der Kneippstadt angesagt. Die Fans von Vivaldi, Bach, Paganini, Mozart und Tschaikowski hatten dem exklusiven Konzert nicht umsonst entgegengefiebert, denn die Virtuosen des Solistenensembles der Jungen Philarmonie Köln, hielten was ihr bekannter Name verspricht und präsentierten im Kurtheater fantastischen Hörgenuss. Artem Kononov, Pawel Zuzanski und Anna Fedotova (Violinen), Viktor Rogatin (Bratsche), Alexander Dimitrov (Cello), Mark Gertsel (Kontrabass) und Ion Malcoci (Panflöte) zogen sämtliche Register ihres Talents und des von Kindes Beinen an erlernten Könnens. Die Meisterschüler großer Pädagogen sind inzwischen längst Preisträger wichtigster internationaler Wettbewerbe und entsprechend souverän entlockten sie ihren Instrumenten die herrlichsten Töne weltbekannter Kompositionen.
Als Einstimmung – zart und gleichzeitig durchdringend – die Ouvertüre aus einer Orchestersuite von Bach zu wählen, um den Gästen anschließend als Pendant Vivaldis traumhaft schönen „Sommer“ zu schenken, war eine gute Idee. Solist Pawel Zuzanski interpretierte die „Jahreszeiten“-Illusion mit den „Schneeglöckchen“ von Tschaikowski wie ein grandioser Zauberer. Seine Kunst verhalf ihm zwar nicht, das defekte Mikrofon zu aktivieren, doch ließ er sich in seiner Funktion als Anmoderator der einzelnen Darbietungen nicht aus der Ruhe bringen. Nicht ruhig, sondern äußerst temperamentvoll mit der „Ungarischen Rhapsodie Nr. 2“ von Franz Liszt und Niccolò Paganinis Variationen über den „Karneval in Venedig“, begeisterte Ion Malcoci auf der Panflöte die staunenden Konzertbesucher. Dank exzellenter Ausbildung seit seinem sechsten Lebensjahr, belegte Artem Kononov bereits zahlreiche erste Plätze wie beim Diaghilev Musikwettbewerb in Frankreich und bei „Junge Begabungen Russlands“. Seine bewundernswert vorgetragenen Soli „Introduction“ und „Rondo Capriccioso“ von Camille Saint-Saens sowie Paganinis „La Campanella“ lassen ahnen, dass er sich schon heute in Richtung obere Liga der Spitzengeiger bewegt. Wehmütig nostalgisches Flair entstand bei der zu Herzen gehenden „Balkan-Rhapsodie“ mit Mark Gertsel auf der Western-Gitarre. Ihren hochprofessionellen Kollegen in nichts nach stand die brillante Violonistin Anna Fedotova. Mit Perfektion und Anmut beherrscht sie ihre Kunst und gab dem Bühnenbild bei jedem Stück – speziell beim lyrisch gefärbten Werk „Anitras Tanz“ von Edvard Grieg – den ganz besonderen Charme. Die besondere Klangsinnlichkeit jedoch entstand durch das vollkommen harmonische Zusammenspiel aller.
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