Der Himmel ist zum Greifen nah
Mussenhausen - Wer die prächtige Wallfahrtskirche "Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel" in Mussenhausen besuchen möchte, kann seit zwei Jahren nur durch ein großes Gerüst hindurch die Rokoko-Pracht dieses herrlichen Gotteshauses erahnen. Das Kircheninnere wurde bis auf den Chor nämlich 2006 eingerüstet, um die Gottesdienstbesucher vor eventuell herabfallenden Deckenteilen zu schützen. Als nämlich Risse und Sprünge in der Langhaus-Decke festgestellt wurden, schlugen die Fachleute Alarm. Das große Deckengemälde, das der berühmte schwäbische Freskant Johann Baptist Enderle im Jahre 1763 geschaffen hatte, drohte herunter zu fallen. Ein Gerüst bis knapp unter die Decke sollte als Notsicherung und als Arbeitsbühne dienen. Seitdem wird untersucht und aufwendig restauriert. Stück für Stück werden die Schadstellen ausgebessert und der morsche Dachstuhl ausgewechselt. Das große Gemälde "Himmelfahrt und Krönung Mariens" werde also nicht in seiner Gesamtheit erneuert, sondern es würden "nur" die zahlreichen Schadstellen fachkundig beseitigt, wie Kirchenpflegerin Ottilie Holzmann erläuterte. Dank des bis zur Decke reichenden Gerüstes kann man derzeit die Werke Enderles und der Stuckateure ganz aus der Nähe betrachten und quasi den Hauch der Rokoko-Künstler einatmen.
Das undichte Dach sorgte für Fäulnis im Gebälk
Mittlerweile hätten sich laut Holzmann, leider auch vorne im Chor der Kirche nach genauen Untersuchungen weitere Schadstellen in der Decke gezeigt. Sie seien durch ein undichtes Dach und die daraus folgende Fäulnis im Dachstuhl entstanden. Somit kam auf die Kirchengemeinde unerwartet eine neue Herausforderung und eine weitere Baustelle im vorderen Teil der Kirche zu. Doch die Verantwortlichen sind angesichts der konzentrierten Arbeiten unter Leitung des Architekturbüros "Stadtmüller und Burkhardt" in Kaufbeuren optimistisch, die Schäden bis Mitte 2009 behoben zu haben und dann das Gerüst im Inneren der Kirche endlich wieder abbauen zu können. Kirchenpflegerin Ottilie Holzmann spricht von rund 420 000 Euro Gesamtkosten. Es gebe zwar Zuschüsse verschiedener Stellen, doch die Kirchengemeinde Mussenhausen, die ein Teil der Pfarrei Eutenhausen ist, müsse selbst gut 84 000 Euro aufbringen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.