Die Liebe ist bei der Feuerwehr entflammt

Erst bei der Feuerwehr hat es dann richtig gefunkt

Sage einer, Musik habe mit Liebe nichts gemeinsam. Im Orchesterverein lernten sich die jungen Leute vor 12 Jahren kennen. "Zunächst verspürten wir nur so ein Kribbeln im Bauch." Richtig gefunkt hat es zwischen den beiden erst bei der Feuerwehr. "Da ist unsere Liebe voll entflammt und war nicht mehr zu löschen", geben sie zum Besten. Jürgen Mayr ist seit seinem 16. Lebensjahr aktiver Spritzenmann, auch seine Angetraute ist seit vielen Jahren "Floriansjüngerin".

"Auf Stephanie und Jürgen ist Verlass, die sind schnell zur Stelle, wenn es bei den etwa 100 Einsätzen pro Jahr gilt, Hab und Gut der Bürger zu schützen", lobt Kommandant Xaver Schäffler. Auch Vorstand Gerhard Rintle weiß über die beiden Aktiven nur Gutes zu berichten. Vereinsleben ist für Stephanie und Jürgen ganz wichtig. Sie ist Mitglied im Schützenverein, hat den Jagdschein gemacht und geht ab und zu in aller Herrgottsfrühe auf die Pirsch. So manches Wild hat Stephanie Jörg schon erlegt. "Auf meinen Mann habe ich nie Jagd gemacht", versichert sie mit schelmischem Lächeln und erzählt, dass sie im Theaterverein meist die junge Liebhaberin oder die Tochter des Hauses mimen muss. "Mit 28 Jahren kriegt man halt noch keine anderen Rollen."

Jürgen Mayr sitzt während der "heißen Phase" im Elferrat der Faschingsgesellschaft "Wertachfunken". Früher hat er im Orchesterverein Posaune geblasen. Dafür lassen ihm Feuerwehr und Beruf keine Zeit mehr. Vor vier Jahren hat der 30-jährige Schlossermeister den Handwerksbetrieb seines Vaters übernommen und der verlangt Einsatz. "Wenn der Betrieb laufen soll, muss ich alle Kräfte mobilisieren." Deswegen hat das Paar die Hochzeitsreise auf nächstes Jahr verschoben. "Honeymoon findet 2008 in Amerika statt."

Stephanie Jörg und Jürgen Mayr sind seit neun Jahren ein Paar. Sie wissen, was sie nach der Hochzeit erwartet. "Die Kür haben wir hinter uns, jetzt ruft die Pflicht."

Ob sie sich denn Kinder wünschen? "Zwei schon", ist sich das junge Glück einig. Den um Nachwuchs besorgten Bürgermeister Bihler wird solche Familienplanung freuen, kann er doch wieder ein paar Türkheimer Babylätzchen verteilen.

Kein Kindersegen im Hause Mayr ohne kirchliche Trauung. Die geriet zur Bilderbuchhochzeit. Blasmusik, Vereine mit Fahnenabordnungen und nahezu alle 64 Feuerwehrmänner und -frauen waren angetreten, um das Brautpaar von der Wohnung zum Altar zu geleiten.

Als "Hochzeitskutsche" diente dem Paar ein blumengeschmückter 190er Mercedes Baujahr 1950.

"Ein richtiger Höhepunkt im Leben" schwärmten die beiden Neuvermählten, als sie nach dem Traugottesdienst durch das Spalier der Feuerwehrmänner schritten. "Man traut sich ja schließlich nur einmal im Leben", so der junge Ehemann. "Nach Möglichkeit", schob er rasch nach.