
Warum Werner Welser im Winter so richtig aufblüht

Plus Wenn die Straße geräumt und Schnee beseitigt werden muss, ist der Kirchheimer Werner Welser in seinem Element. Doch eine große Veränderung steht bevor.
Werner Welser liebt alle Jahreszeiten, aber den Winter ganz besonders. Und das, obwohl er da manchmal mitten in der Nacht aufstehen muss, um Schnee zu räumen. Doch Klagerufe wird man aus dem Mund des Kirchheimer Bauhofleiters nicht hören, außer es gibt zu wenig Arbeit. „Letztes Jahr sind wir nur ein einziges Mal mit dem Pflug ausgerückt“, erinnert er sich.
Der Kirchheimer liebt seinen Beruf noch immer, wie am ersten Tag
Dies ist sein neununddreißigster Winter im Kirchheimer Bauhof und er liebt seinen Beruf immer noch wie am ersten Tag. Dieses wundersame Berufsethos hat er mit den meisten Bauhofmitarbeitern gemein.
„Der Bauhof ist mein Leben gewesen“, sagt der 64-Jährige, der Ende März dieses Jahres in Rente gehen wird. Auf die Frage, ob er Angst habe, dass ihm dann die Decke auf den Kopf falle, muss er lachen. „Mei, wissats, mia hams do so schea!“, sagt er und zählt auf, was er mit seiner Frau, die zur gleichen Zeit in Rente gehen wird, alles unternehmen möchte. In den Wintern gehen sie auf Skitouren, im Sommer stehen Motorradfahrten und Wanderungen auf der Tagesordnung. Im Hochsommer hilft Welser schon mal als ehrenamtlicher Mitarbeiter auf Bauernhöfen in Südtirol aus. Seine Frau hat schon viele Wandertouren rausgesucht. Angst vor Langeweile hat der achtfache Opa ganz sicher nicht. In diesen „zweiten Frühling“ nach dem Berufsleben will er mit seiner Frau auf einer Selbstversorgerhütte im Allgäu starten, sofern es Corona zulässt.
Manche Arbeitstage in Kirchheim beginnen um drei Uhr früh und enden nach 21 Uhr
Doch jetzt leistet er erst noch einmal vollen Einsatz im Bauhof. Je nach Schneefall kann so ein Arbeitstag schon mal um drei Uhr nachts beginnen und erst um 21 Uhr enden. Danach müssen die Fahrzeuge noch gereinigt werden. „Noch nie ist ein Fahrzeug ungewaschen zurück in die Halle gekommen“, berichtet er. Momentan hat er eigentlich Urlaub. Doch wenn Not am Mann ist, springt er natürlich ein. Berufsethos eben.
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