Artenschutz im Unterallgäu: Woher der Warzenbeißer seinen Namen hat
Serie: Vor allem an sonnige Sommertagen sind Tiere zu hören, die Schutz verdienen. Dazu sollte man sie aber kennen.
In den vergangenen Jahren haben Experten dramatische Bestandsrückgänge bei bestimmten Tier- und Pflanzenarten und damit einen Verlust von Lebensvielfalt im Unterallgäu beobachtet. Seit vergangenem Jahr gibt es daher das Projekt „Arche Noah Unterallgäu“. Im Zuge dessen sollen die Lebensbedingungen von 14 vom Aussterben bedrohten Arten verbessert werden. In einer Serie wollen der Landschaftspflegeverband, der Bund Naturschutz sowie der Landesbund für Vogelschutz mit der Mindelheimer Zeitung die einzelnen Arten vorstellen. Damit verbunden ist ein Gewinnspiel, für das die Projektträger zahlreiche Sachpreise zur Verfügung gestellt haben. Im siebten Teil geht es um den Warzenbeißer.
Unterallgäu Langfühlerschrecken wie der Warzenbeißer sind Allesfresser: Neben Pflanzen besteht ihre Nahrung zu etwa einem Drittel aus Heuschrecken. Zur Verteidigung würgen die Tiere braunen „Tabaksaft“ aus ihrem Kropf. Da das Sekret Verdauungsenzyme enthält, wurde es früher als Warzenmittel verwendet. Warzenbeißer bewohnen sonnige, feuchte Standorte wie Moore, Streuwiesen oder extensiv genutztes Grünland mit kurzer Vegetation. An warmen Sommervormittagen kann man die lauten und schrillen, oft vielstimmigen „Zick“-Töne der Männchen hören. Schieben sich Wolken vor die Sonne, verstummt der Chor augenblicklich.
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