Zarte Künstlerseele mit kalten Händen
Nadja Estrina kommt auf die Bühne im Kulturhaus zum Gugger, lächelt in ihrer bescheidenen Art, neigt leicht den Kopf, reibt sich die kalten Hände, setzt sich an den Yamaha-Flügel, schließt die Augen, konzentriert sich auf Franz Schuberts "Impromptus ges Dur, op. 90 N 3" und beginnt zu spielen, zart und einfühlsam, trotz der kalten Hände.
Nach einer kurzen Atempause beginnt sie das zweite "Impromptus as Dur, op. 90 N 4" zu interpretieren. Die Gäste des Klavierabends spüren die leichte Verzagtheit, die Nervosität, warten mit dem Applaus bis nach diesem zweiten Stück. Doch genau dies wirft Nadja Estrina ein wenig aus der Bahn. Sie glaubt nun, dass ihr Spiel nicht so perfekt sei, wie sie es sich vorgenommen hat.
Es irritiert sie so sehr, dass sie sogar in der zweiten Hälfte des Konzertes den dritten Satz "Andante molto cantabile et espressivo" aus der "Sonata in E-Dur, op. 109" von Ludwig van Beethoven ausfallen lässt. Sie spielt die "Etüde No. 6 in a-Moll nach Paganini" von Franz Liszt (das letzte Werk in ihrem Programm) gleich im Anschluss an Beethovens zweiten Satz und verlässt trotz heftigem Applaus die Bühne. Sie kommt nicht wieder, um eine Zugabe zu spielen.
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