Was Sebastian Kneipp zum Revoluzzer macht
Plus Mit Verspätung feiert die Kurstadt ihren weltberühmten Naturheilkundler und entdeckt ganz neue Seiten Kneipps.
Genau ein Jahr und einen Monat musste Pfarrer Sebastian Kneipp warten, ehe er in geselliger Runde mit zahlreichen prominenten Anhängern, aber auch mit so manchem Kurgast, seinen 200. Geburtstag nachfeiern konnte. Aus bekannten Gründen hatte das lang erwartete und eigentlich mit großen Plänen verbundene Jubiläum im vergangenen Jahr weitestgehend auf ein digitales Festprogramm beschränkt bleiben müssen – nun, da sich wieder die Möglichkeit zum gemeinsamen Miteinander bot, ließen es sich Stadtverwaltung und Kurdirektion nicht nehmen, ihren bekanntesten Sohn wenigstens im Nachgang persönlich zu würdigen. Der Festakt, soviel ist sicher, hätte dem Jubilar gefallen. Als „Revoluzzer“ sah Kneipp sich selbst wohl eher nicht. Gleichwohl ging er stets seinen eigenen Weg, dafür sprechen nicht nur die mehrfachen Verstöße gegen ihm auferlegte Heil- und Behandlungsverbote, sondern auch sein bisweilen loses Mundwerk. Auf charmant-grantige Art sprach er Klartext, ohne Rücksicht auf Verluste. Den Geschwätzigen etwa empfahl er „drei Güsse aufs Maul“ – ein Zitat, auf das am Festabend mehrfach verwiesen wurde. Sehr zur Freude der Gäste, die damit Kurzweil statt gestelzter Reden erwartete.
Auch Moderatorin Ursula Heller wurde spontan zur Kneippianerin
Durch den launigen Abend führte mit Bravour BR-Fernsehmoderatorin Ursula Heller. Die zeigte sich nicht nur sichtlich beeindruckt von der musikalischen Umrahmung durch das Ensemble Classique, dem sie spontan nach einem meisterhaft beschwingten Stück von Jazzlegende Duke Ellington eine Zugabe abverlangte, sie dürfte nach der gut zweistündigen Feier selbst zur frisch bekehrten Kneippianerin zählen. „Seit drei Wochen, seitdem ich mich auf die Veranstaltung vorbereite, trinke ich morgens ganz brav meinen Maßkrug Wasser, bevor ich mir meinen Kaffee mache“, verriet die 60-Jährige.
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