Abschied: Wohlklänge zum Finale

Als Landrat Erich Josef Geßner vor achtzehn Jahren sein Amt antrat, besuchte der gläubige Christ vor der ersten Kreistagssitzung einen Gottesdienst. Mit einem Pontifikalgottesdiensst, den Abt Hermann Josef Kugler zelebrierte, endete nun seine Amtszeit.

Der passionierte Musikliebhaber Erich Josef Geßner durfte sich über Darbietung von Orgelvirtuose Pater Stefan Kling, der Solistin Susanne Rieger sowie des Kreischors Iller-Roth-Günz freuen. Eine Musikantenauswahl der ASM-Bezirke 8 und 9 unter der Leitung von Bezirksdirigent Andreas Glatzmaier umrahmten den Gottesdienst in der Klosterkirche und das Standkonzert im Klosterhof. „Das war mein schönstes Abschiedsgeschenk“, bekannte der Landrat sichtlich bewegt. Seinem Nachfolger legte er ans Herz, der Blasmusik, „den musikalischen Farbtupfern in den Dörfern“, die gleiche Unterstützung zukommen zu lassen, wie er diese gewährt hatte.

Die Feierstunde im Sommerrefektorium des Klosters umrahmte Geßners Sohn Martin musikalisch. Orgelbauer von Beruf, erwies sich Marin Geßner als begnadeter Virtuose am Konzertflügel.

Abt Hermann Josef bezeichnete den Landrat nach dem Johannesgleichnis als „Menschenfischer“, der mit dem langen Atem eines Fischers auch nach Niederlagen mit einem Fang heimkam. Mit einem gemeinsamen Essen im Festsaal der Klostergaststätte ging die emotionale und würdige Abschiedsfeier zu Ende.

Eigentlich hatte Landrat Geßner keine große Feier gewollt. Doch wie sein Stellvertreter Roland Bürzle sagte, hat er sich doch noch dazu überreden lassen. Die Fraktionsvorsitzenden der im Kreistag vertretenen Parteien hatten sich nach Angaben des Landratsamts darauf verständigt, dass die Kosten der Verabschiedungsfeier aus dem Kreishaushalt beglichen werden. Die Ausrichtung der Verabschiedungsfeier sei „das Abschiedsgeschenk des Landkreises an den scheidenden Landrat“. Erich Josef Geßner zeigte sich am Ende tief bewegt und bekannte, dass ihm der Abschied doch schwerer fällt, als er sich das vorgestellt habe. (mde) "Kommentar Seite 26