Von Duschverbot bis Saalbau
Oberbürgermeister steht Pfuhler Bürgern 90 Minuten lang Rede und Antwort. Die Themen waren dabei äußerst vielfältig
Ein Spiel dauert 90 Minuten – und eine Bürgerversammlung in Pfuhl. Zumindest war es am Montagabend so, als Oberbürgermeister Gerold Noerenberg in die „Seehallen“ eingeladen hatte. Nach vielen, überwiegend positiven städtischen Infos von Noerenberg und seiner Mannschaft sowie mehreren sachlichen Anfragen aus den Bürgerreihen war die Versammlung pünktlich nach eineinhalb Stunden beendet – ob’s an den harmonischen Tönen lag, die ganz leise aus dem angrenzenden Probensaal des Singvereins Pfuhl klangen, bleibt ungelöst. Jedenfalls interessierten sich um die 60 Besucher – der Großteil davon Stadträte – unter anderem für Belange des Friedhofes, die Radwege, das Duschen in der Seehalle, die Parkplatzsituation im Ortskern oder den „Saalbau“.
Vor der Bürgerversammlung wurde der Stand der Sanierung und des Anbaus der Karl-Salzmann-Mittelschule vor Ort unter die Lupe genommen. Rund sechs Millionen Euro kostet das Projekt, das im nächsten Jahr mit dem dritten Bauabschnitt beendet sein soll. Zugleich soll laut Stadträtin und TSV-Vorsitzende, Ursula Hörger, möglichst im nächsten Monat mit dem Millionenprojekt des neuen Turn- und Leistungszentrums östlich der Parkplätze des Pfuhler Schulzentrums an der Heerstraße begonnen werden.
„Was nützen die neuen angepriesenen Sitzbänke südlich des Steinheimer Weges, wenn ich auf dem löchrigen Weg–vom Friedhof Richtung Westen – überhaupt nicht spazieren gehen kann?“, wollte ein Bürger wissen. OB Noerenberg lässt nun prüfen, ob die Stadt oder die Landwirte Besitzer des Weges seien, entsprechend werde dann gehandelt. Ein anderer Bürger wünschte sich mehr Parkplätze beim Friedhof auf dem Kapellenberg. Auch hier will die Stadt prüfen, wie viele Plätze überhaupt zur Verfügung stehen. Und zur Gemeinschafts-Grabanlage auf dem Gottesacker hakte ein Bürger nach, ob die Stadt eine Wiesenfläche anlegen könnte, damit dort ganz unkonventionell Bestattungen vorgenommen werden könnten. Dem neuen Trend in Sachen Beerdigungen wolle die Stadt entgegenkommen, reagierte der Oberbürgermeister. Inwieweit allerdings, liege einzig und allein an den Bürgern und deren Wünschen. Das Stadtoberhaupt bat deshalb, alle Wünsche beim städtischen Friedhofsamt vorzubringen, damit gehandelt werden könne.
Polizei soll Wildparker im Auge behalten
Wie lange sind die Duschanlagen in der Seehalle noch gesperrt, wurde nachgefragt. Das Leitungsnetz sei ein großes Problem, hieß es. Speziell nachdem die Halle in die Jahre gekommen sei, müsse zugleich über eine gesamte Generalsanierung nachgedacht werden. Momentan stehen lediglich vier Duschen im Anbau der Seehalle den Sportbegeisterten zur Verfügung. Die „Wildparker“ in der Sonnenstraße und im Bereich der Hauptstraße sind einem Bürger ein Dorn im Auge. Der Oberbürgermeister regte den anwesenden Polizeivertreter an, dort mal ein waches Auge drauf zu werfen.
„Was passiert mit dem denkmalgeschützten Saalbau?“, war eine weitere Nachfrage. Hier sei ein privater Eigentümer und Investor zu Gange, die Stadt habe keinen Einfluss. Momentan sei aber noch kein neuer Bauantrag bei der Stadt eingegangen, informierte Noerenberg.
Im Übrigen habe er „kein „Haus der Vereine“ und keine Bebauungspläne für den Ortskern vor den Wahlen versprochen“, reagierte Gerold Noerenberg auf die Anfrage des ehemaligen CSU-Stadtrates Siegfried Schuler. Natürlich sei man bestrebt, durch Bebauungspläne alles in die richtigen Bahnen zu lenken, doch dabei komme es immer wieder zu Interessenskonflikten mit den Grundstückseigentümern.
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