Wenn Gottvater die Bayernfarben trägt ...
... wird’s teuer: Fanclub bezahlt beim Pfarrfamiliennachmittag „Lösegeld“ an den Schießener Kindergarten
Schießen Es ist eine Geschichte wie sie wohl nur König Fußball schreiben kann: Zum Champions-League-Finale im Mai war im Bräuwirt in Schießen Viewing, öffentliches Fußballschauen, angesagt. Der Anpfiff des inzwischen legendären und viel beweinten Spieles Bayern gegen Chelsea stand bevor. Der Saal brodelte voll Vorfreude. Denn eigentlich konnte aus Sicht der Bayernfans nichts schief gehen – zumindest aus Sicht der Optimisten. Denn die Mitglieder des FC-Bayern-Fanclubs „Red-White-Dynamite“ hatten sich sogar göttliche Unterstützung erbeten. In etwa 15 Metern Höhe grüßte die Figur namens Gottvater, eingehüllt in eine Bayernfahne, vom Giebel der Schießener Wallfahrtskirche „Maria Schnee“. Unbemerkt hatten die Vereinsmitglieder die rot-weiße Fahne in himmlischer Höhe angebracht. Dort blieb sie die ganze Nacht über.
Der Rest ist eigentlich Schnee von gestern: Gottvater war mit seinen Bayern offenbar nicht ganz zufrieden. Sie verloren damals knapp und unverdient – ganz zum Ärger zahlreicher Fans. Die Schießener Clubmitglieder wollten am nächsten Morgen ihre Fahne wieder abholen, doch sie war weg. Kirchenpfleger Erich Gerstlauer war inzwischen an seiner Wallfahrtskirche vorbeigekommen und traute seinen Augen nicht. Er sah den Allerhöchsten mit einer FC-Bayern-Fahne eingehüllt. Gerstlauer machte drei Kreuze, stieg ins Kirchendach hinauf, befreite seinen Herrgott von dem weltlichen Fahnentuch und nahm es in Verwahrung. Die Vorstandsmitglieder des Fanclubs plagte inzwischen ein schlechtes Gewissen. Man hatte in der Euphorie wohl doch etwas hoch gepokert. Erst nach Wochen fragte man vorsichtig bei der Kirchenverwaltung an, ob jemand eventuell etwas von der Vereinsfahne wüsste: „Ich weiß schon, was und ich habe es gut im Schrank verwahrt. Aber die Rückgabe kostet Lösegeld“, meinte Kirchenpfleger Gerstlauer augenzwinkernd. Man einigte sich auf 500 Euro, die dem Kindergarten in Schießen zugutekommen sollten.
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