Neues Zuhause für Zauneidechsen
Die geschützten Tiere dürfen nicht an der Baustelle am Muthenhölzle bleiben. Daher brauchen sie einen neuen Unterschlupf, den ihnen Mitarbeiter der Stadt nun bauen werden.
Sie sind nur etwa 20 Zentimeter klein, grün-braun und haben vier kleine Beinchen – und doch könnten sie ein ganzes Bauvorhaben stoppen. Zauneidechsen sind selten, zählen daher zu den streng geschützten Arten und brauchen es immer schön warm, ruhig und dennoch schattig. Die Baustelle im Muthenhölzle, wo derzeit laute Bagger graben und Transporter an- und abfahren, ist nun wirklich kein guter Ort für Zauneidechsen – und dennoch haben sie sich dort angesiedelt. Damit der Bau der Turnhalle nicht gestoppt werden muss, greift die Stadt jetzt zu anderen Mitteln, um den geschützten Tieren ein kuscheliges Zuhause zu bieten.
Einfach alle Eidechsen einsammeln, um sie von A nach B zu tragen, funktioniert nicht. Doch eine ebenso naheliegende Lösung hat Stadt- und Landschaftsplanerin Fredegart Blaschke bereits vorbereitet und liegt in Form von grünen Gummirollen an der Baustelle: Ein 300 Meter langer Zaun soll verhindern, dass die Tiere auf das Baustellenareal überlaufen. Denn den Untergrund dort finden die Eidechsen besonders gemütlich. „Die scheuen Tiere haben es immer gerne warm, daher suchen sie sich oft solche Kiesböden aus“, sagt Blaschke. „Auf den Steinen können sie sich wärmen und dort ihre Eier legen.“ Damit sie dies nicht dort tun wo im Frühjahr 2017 eine fertige Turnhalle für 5,3 Millionen Euro stehen soll, wird der Bereich am Rand der Baugrube, auf dem die Tiere gesichtet wurden, umzäunt. Der Amphibienzaun soll nicht nur verhindern, dass die Tiere sich einer Gefahr aussetzen: Er soll sie gleichzeitig in die richtige Richtung lotsen. Ein kleiner, umzäunter Gang entlang der Baustelle soll sie zu ihrem neuen, „optimalen Unterschlupf“, den Blaschke und ihr Team am anderen Ende der Baustelle anlegen werden, navigieren. Auf einer Wiese finden die Tiere viele Pflanzen, Kräuter und Kriechtierchen und können sich dort fortpflanzen, ehe sich die Männchen ab August, die Weibchen ab September oder Oktober einen Platz für den Winterschlaf suchen. Aus diesem erwachen die Zauneidechsen am Muthenhölzle jetzt erst einmal, daher bleibt den städtischen Mitarbeitern nicht mehr viel Zeit: Weil die Kriechtiere dann gleich auf Partnersuche gehen, müssen sie bis zum 15. Mai in Sicherheit gebracht oder umgesiedelt sein.
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