Schwere Kost des Schwergewichts
Die Bühnenbretter beben, als Popa Chubby sie betritt. Die Menge im nicht ganz vollen Ulmer Zelt bebt auch - vor Erwartung. Die notorischen, uneinsichtigen Belästigungsraucher in der ersten Reihe fühlen sich bestätigt, weil der Bluesmusiker aus New York einen brennenden, stinkenden Stumpen in den Fingern hält. Dieser ist aber so schnell entsorgt, so schnell können die Belästiger gar nicht kucken.
Popa Chubby streckt seine geschätzte Dreieinhalb-Zentner-Masse nicht auf dem bereitgestellten Stuhl nieder. Er kickt ihn beiseite, begrüßt freundlich seine Fans und beginnt die Show. Was ist das für ein Kerl! Mehr Umfang als Größe, Tätowierungen an den Armen, ein schwarzes Kopftuch, mitunter bitterböse Blicke ins Publikum, dann ganz in sich versunken, schließlich Augen und Mund so zukneifend, dass sein Gesicht zum Babyface wird. Mit Kinnbart. Und was macht der Kerl für Musik! Blues, wie er bluesiger nicht sein kann (nur ein bisschen zu laut). Wenn Popa Chubby singt, klingt seine Stimme oft tiefschwarz. Seine wurstigen Finger gleiten wieselflink über die Saiten seiner goldenen, glitzernden Gitarre. Er spielt nicht brachial, aber höchst intensiv. Mitunter schrubbt er die Tonleiter hoch und runter - aber sogar das klingt aufregend.
Zwischendurch lässt der Amerikaner aber auch leise Töne anklingen, ganz leise. Er zieht sie dann regelrecht aus seinem Instrument heraus, vor allem die hohen Töne und diese sirren dann zwischen den Köpfen der Besucher durchs Zelt. Dann wieder fetter Blues, ganz fetter. Dabei lässt Popa Chubby lieber die Gitarre singen, als dass er selber singt. Er macht eine Reise durch die Geschichte des Blues, interpretiert Klassiker auf seine spannende Weise, wobei es ihm die Songs von Jimi Hendrix besonders angetan haben. Das von "Hey Joe" eingeleitete Hendrix-Medley hätte den seit langer Zeit verstorbenen Urheber vielleicht etwas blass werden lassen.
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