Wohnungsbaugesellschaft bezieht neue Räume
Die städtische Firma verwaltet derzeit 32 Wohnungen, doch es sollen schnell neue dazukommen. Was geplant ist.
Etwa ein Jahr nach der Gründung hat sich die Sendener Wohnungs- und Städtebaugesellschaft SWSG vergrößert: Vor einer Woche zog sie vom Rathaus in die Hauptstraße 28 und soll bald auch personellen Zuwachs bekommen.
Ganz eingerichtet hat Marco-Manuel Reyes, Geschäftsführer der SWSG, sein Refugium noch nicht. Die beiden Büros samt Besprechungsraum und Eingangsbereich in der ersten Etage sehen noch ziemlich karg aus, Ordner reihen sich auf dem Parkettboden aneinander. Reyes Schreibtisch immerhin ist nicht nur aufgebaut, sondern auch mit Computer und Arbeitsaufträgen bestückt. Hier verwaltet er die derzeit 32 Wohnungen, die die Stadt an die Wohnungsbaugesellschaft übertragen hat. Diese Aufgabe hat der Immobilienfachmann im März vergangenen Jahres übernommen und seither unter anderem Mietverträge mit den Bewohnern abgeschlossen.
Die Nachfrage nach günstigen Wohnungen ist groß
Die Nachfrage nach Wohnungen ist groß, vor allem günstiger Wohnraum ist Mangelware. „Es kommen jeden Tag Leute, die händeringend eine Wohnung suchen und auf dem freien Mietmarkt nichts kriegen“, sagt Reyes. Viel kann er für die meisten nicht tun, er setzt sie auf eine Warteliste, „die Leerstandsquote liegt bei null Prozent“.
Vorerst bietet er noch keine festen Öffnungszeiten an, zu denen Interessenten kommen können. Denn er arbeitet allein und ist häufig außer Haus. Doch die kommunale Immobilienfirma soll schon bald mehr Personal bekommen: Ein Assistent der Geschäftsführung werde eingestellt, berichtet Sendens Bürgermeister Raphael Bögge, „sobald wir jemand Passenden gefunden haben“. Der Aufsichtsrat hat der Entscheidung zugestimmt. Vor allem Verwaltungsaufgaben soll die neue Kraft übernehmen, doch auf längere Sicht verstehe sich die Firma auch als Ausbildungsbetrieb, so Bögge. Immobilienkaufleute könnte Reyes ausbilden. Er selbst hat dies gelernt und später ein Studium des Internationalen Managements draufgesattelt.
Das Ziel: Mehr als 300 Wohnungen bauen
Wachsen soll nicht nur das Team, sondern vor allem die Zahl der eigenen Immobilien: Bei Gründung der SWSG war erklärtes Ziel, in Senden mehr als 300 neue Wohnungen zu bauen. Etwa mit einem Neubau in Ay, den die Stadt derzeit nahe der Herrenmühle plant. 60 bis 70 Wohneinheiten werden dort bis voraussichtlich Ende 2020 gebaut. Schneller wird es in Witzighausen gehen, wo bereits im kommenden Jahr 30 bis 40 Wohnungen im Baugebiet Gänsäcker West an der Illerberger Straße entstehen sollen, möglicherweise mit Geschäftsräumen für einen Dorfladen. Insgesamt werde es die Gesellschaft Ende 2020 bereits auf rund 130 Wohnungen gebracht haben, rechnet Bögge vor.
Wann und wo noch mehr Wohnungen dazukommen, darauf will er sich noch nicht festlegen. Das Webereiareal etwa war schon vor der Gründung der Immobilienfirma als Standort für kommunalen Wohnbau im Gespräch. Auch was mit dem Bahnhofsgebäude passiert, das der SWSG gehört, lasse sich nicht sagen – dazu müssten die weiteren Planungen des Bahnhofsumfelds abgewartet werden. „Wir brauchen Flächen, wo auch immer sie sind“, sagt Bögge. Die Rahmenbedingungen für den kommunalen Wohnbau seien gut. Und wegen der Notwendigkeit von bezahlbarem Wohnraum herrsche in den Entscheidungsgremien Einigkeit, „wir können die Projekte nur gemeinsam voranbringen“.
Auch Reyes ist optimistisch, was die Zukunft angeht: „Wir wollen die Rahmenbedingungen bestmöglich erfüllen, damit die Wohnungsbaugesellschaft möglichst bald tragfähig ist.“
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