Senden zwischen Kapelle und Konsumtempel
Senden Es war kein historischer Abriss, den Referent Ulrich Scheinhammer-Schmid den etwa 20 Zuhörern in der Ayer Kapelle gab. Den Werdegang des kleinen Gotteshauses streifte er nur am Rande, vielmehr holte der Ludwigsfelder zu "Betrachtungen zu 250 Jahren Sendener Kulturgeschichte" aus und lieferte persönliche Visionen zur Zukunft der Stadt zwischen "Maria-Hilf-Kapelle, Konsumtempel und Moschee".
Die Stadt als Stein gewordenes Zeugnis ihrer Bewohner stand im Zentrum dieses Abends, zu dem der Sendener Kulturverein anlässlich des 250. Kapellen-Jubiläums eingeladen hatte. Die Ayer Kapelle sieht Scheinhammer-Schmid einerseits als letztes Zeugnis einer intakten christkatholischen Einheit in Senden und Ay, andererseits als "nicht nur einen Höhepunkt, sondern auch einen Schlusspunkt qualitätvoller Architektur in Senden". Seither, glaubt der Lehrer, seien in der Stadt neben reinen Zweckbauten lediglich Häuser entstanden, die "über das Mittelmaß zeitgenössischen Bauens nicht hinauskamen". Auch Rathaus und Bürgerhaus änderten daran wenig.
Während Senden in früherer Zeit in erster Linie Durchgangs- und Zollstation gewesen sei, kamen vor allem durch die Spinnerei und Weberei Ay immer mehr Bewohner. Vermehrt hielten Protestanten Einzug, und heute sei Senden geprägt von Zuwanderung und der Notwendigkeit, mit Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft zusammenzuleben. Den Kapellen-Stifter Johann Georg Bihlmayer immerhin könne man sich zum Vorbild nehmen: Der habe "ein Problem erkannt, etwas getan und es in einer Weise gelöst, dass wir heute noch staunend vor dem Ergebnis stehen". Vorhandene Vielfalt fruchtbar machen und die Einwohner zusammenwachsen lassen, zum Beispiel durch eine kulturelle Nutzung des Webereigeländes, schlug Scheinhammer-Schmid vor, ebenso den einen oder anderen türkischen Straßennamen. Und: Die Stadträte im Stillen kreativ an Lösungen arbeiten zu lassen, "jenseits von Dimensionen wie Bauerwartungsland und Geschosshöhenproblematik". (ahoi)
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