Singende Melancholie
Das Württembergische Kammerorchester beschließt seine Saison im Kornhaus zusammen mit Bratschen-Solist Nils Mönkemeyer
Mit Haydn und Mozart „augenzwinkernd“ die Hochphase der Wiener Klassik erleben: Dies ermöglichte das letzte Konzert der zweiten Kornhaus-Saison des Württembergischen Kammerorchesters mit seinem Gast Nils Mönkemeyer an der Bratsche. Voller Zahnlücken die Stuhlreihen, voller Hingabe das gewitzte Konzert, das die Stimme der Klarinette in Mozarts berühmtem „Konzert für Klarinette und Orchester“ (KV 622) durch die seidigen Klänge der Viola ersetzte.
Melancholisch wird das Konzert manchmal genannt, weil der Komponist sich hier eine besonders intensive Verschränkung von Ernst und Humor leistete; Die innere Geschlossenheit des Werkes lag bei den Interpreten in besten Händen – geschmeidig und kammermusikalisch transparent arbeiteten Orchester und Solist Seite an Seite die Reize der Partitur heraus. Dass der Wechsel zur Viola im getragenen Adagio besonders glückte, liegt an der zurückgenommenen Dramatik der Komposition, die hier zugunsten des Soloinstruments zurücktritt. Im druckvollen „Rondo“ erweist sich Mönkemeyers Bratsche als musikalischer Volltreffer: Sein singendes Instrument korrespondierte fabelhaft mit dem Orchester, das kristallin und detailreich gestaltete. Das „Augenzwinkern“ hätte allerdings hier und da ein wenig mehr Mut zu frischen Tempi vertragen. Anrührend: Mönkemeyer kredenzte als Zugabe eine kantabel vorgetragene Version der „Sarabande“ aus Johann Sebastian Bachs erster Suite in G-Dur. Bachs Klangwelt präsentierte der Bratschist als vielfarbig gestaltetes Spiel mit Nuancen und charaktervoller Eigenheit.
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