Adventskalender: Das Bedürfnis nach Glitzer und Kitsch
Das Jahr 2022 war ein reichlich düsteres. Deshalb soll unser Adventskalender heuer etwas Licht bringen. Kitsch ist an Weihnachten schließlich ein Evergreen.
In manch einer Weihnachtskiste mag es noch liegen, das Lametta. Das wurde bereits 1610 erfunden, in Nürnberg. Lametta glitzerte und ließ den Christbaum wie übergossen mit Eis im Licht schimmern, es verstärkte das Leuchten der geblasenen Kugeln im Baum. Offenbar ist das Bedürfnis der Menschen seit jeher groß, mit schönem Schein die Wirkung des Christbaumes – oder die Wirkung von Weihnachten schlechthin – zu verstärken. "Früher war mehr Lametta", ließ Loriot den Opa in einem seiner Sketche mehrdeutig klagen. Aber die erste elektrische Weihnachtsbaumbeleuchtung gab es übrigens schon 1880 – mit bunten Glühbirnen. Der Elektroingenieur und Unternehmer Thomas A. Edison soll seinen eigenen Christbaum damit geschmückt haben.
Früher war mehr Lametta
Die glitzernden Lametta-Metallfäden sind aus fast allen Wohnzimmern verschwunden. Die Neigung zum großen Glitzern jedoch nicht: Sie hat sich in den letzten Jahren eher verstärkt und überschritt oft die Grenze zum Kitsch beträchtlich. Ein Wettbewerb um das bunteste Leuchten am Fenster, um die glitzerndste Tierwelt im Vorgarten schien entstanden. Steckt eine Sehnsucht nach Glück hinter dem blinkenden Weihnachtswunderland, das oft schon an den Balkonen erscheint, kaum dass der Totensonntag vorüber ist? Das Dekorieren soll Glücksgefühle auslösen, weil es an vergangene glückliche Weihnachten der Kindheit erinnert. Die Technik macht es möglich: Wer es mag, kann sich Weihnachten sogar mit einem blinkenden LED-Pullover erhellen.
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