Adventskalender: Dunkle Dinge in lichter Zeit
Weihnachten spricht uns emotional an. Diese Gefühle sind in der Vergangenheit auch für Manipulation missbraucht worden.
Weihnachten ist in den Gefühlen der meisten Menschen verbunden mit warmen, leuchtenden Kindheitserinnerungen. Gerade weil es emotional so sehr anspricht, bot und bietet Weihnachten natürlich auch zu allen Zeiten eine Projektionsfläche für Dunkles, für Missbrauch und so manche politische Agenda. Ein Beispiel ist das Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, gedichtet 1835 von Hoffmann von Fallersleben. Im Originaltext wünscht sich ein Kind „Trommel, Pfeifen und Gewehr, Fahn´ und Säbel und noch mehr, ja ein ganzes Kriegesheer möcht´ ich gerne haben.“ Heute wird das Lied abgerüstet gesungen: „Bunte Lichter, Silberzier, Kind mit Krippe, Schaf und Stier“ wünscht sich das Kind in der Version der Gegenwart. In einer anderen Version stehen als Wünsche im Text „Roller, Teddy, Schaukelpferd, Feuerwehr und Puppenherd“.
Allerlei kriegerische Symbole zur Adventszeit
Und auch der Christbaum mutierte in Krisenzeiten zum politischen Symbol: Im Ersten Weltkrieg entstanden Kugeln in Form von Handgranaten und mit dem Konterfei von Kaiser Wilhelm. Im Nationalsozialismus wurden Advent und Weihnachten extrem ideologisiert – der Kerzenhalter konnte die Form eines Hakenkreuzes haben, in manch einer Familie hingen im Christbaum statt des traditionellen Schmuckes Runen-Kugeln oder sogar Hitler-Köpfe. Lieder wurden umgedichtet oder gestrichen, besonders, wenn sie auf die jüdische Herkunft Christi verwiesen wie „Zu Bethlehem geboren“. Auch das aus dem 16. Jahrhundert stammende Weihnachtslied „Es ist ein Ros´ entsprungen“ wurde ideologisch manipuliert und hieß dann „Uns ist ein Licht erstanden in dunkler Winternacht“.
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