Das Diademus-Festival erklärt "wie's geht"
Plus Im März spielte das Orchester in Versailles vor den Regierungschefs der EU-Länder, nun vor den Besucherinnen und Besuchern des Diademus-Festivals in Schießen: Der Auftakt mit dem Prager Collegium 1704 ist gelungen.
Es kommt auf die Betonung an – diesmal mehr denn je beim Roggenburger Diademus-Festival. "Widerstehe doch der Sünde" ist eine aus vier Wörtern bestehende Aufforderung von Johann Sebastian Bach am Beginn eines Kirchenchorals – doch je nachdem, welches Wort man betont, bekommt der Satz eine andere tiefere Bedeutung. Um rhetorische Feinheiten geht es diesmal bei Diademus – insbesondere solche Feinheiten bei Bach, dem allein das Auftaktkonzert am Sonntag in der Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Schießen gewidmet war.
Das steckt hinter dem Festivalmotto "Wie geht's?"
"Wie geht's?", begrüßte Intendant Benno Schachtner die Besucherinnen und Besucher des Auftaktkonzerts. Welch Doppeldeutigkeit im diesjährigen Diademus-Motto liegt! Die Frage kann eine schlichte Nachfrage der Höflichkeit sein, oder aber die Frage eines Schülers an seinen Meister. Wie geht's? Wie führe ich Werke auf, von denen aufgrund ihrer Entstehungszeit keine Tonaufnahme existiert – und keine Anweisung? Beim diesjährigen Festival kommt Benno Schachtners Erfahrung zum Tragen: Der 37-Jährige lehrt in Bremen als Professor im Studiengang "Historisch informierte Aufführungspraxis". Und wer wäre geeigneter als Johann Sebastian Bach, der als König der barocken Rhetorik gilt, um dem Publikum in der Region die Feinheiten historischer Aufführungspraxis nahezubringen? Zumal Benno Schachtner zum Diademus-Auftakt das Prager Collegium 1704 in die Schießener Wallfahrtskirche holte, das unter seinem Gründungsdirigenten Václav Luks für seine historisch orientierte Aufführungspraxis internationale Erfolge feiert und zur Crème de la Crème der spezialisierten Barockensembles weltweit zählt und beispielsweise im März beim Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs in Versailles auftrat. Luks dirigierte das – für die Schießener Kirche etwas kleinere – Ensemble vom Cembalo aus, das er spielte. Die Akustik der Barockkirche kam dabei voll zum Tragen.
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