„Auch wir müssen Geld verdienen“
Girokonten sind teurer geworden. Die Neuburger Rundschau hat sich bei den lokalen Banken umgehört und wollte wissen, warum das so ist
Sparkasse Neuburg-Rain: Geht es um die Girokonten, kochen bei dem sonst so rationalen Banker Rupert Heckel die Emotionen hoch: „Wir Sparkassen werden gerade für eine Situation gegeißelt, die wir nicht herbeigeführt haben. Ausbaden aber müssen wir die Niedrigstzinsen schon. Und die gehen richtig an unsere Substanz“, ärgert sich der Pressesprecher der Sparkasse Neuburg-Rain. Die Zinsspannen würden überall wegbrechen, so Heckel. Am Girokonto habe die Sparkasse noch nie verdient. Das sei eher der Anreiz, um den Kunden ins Haus zu bekommen. „Jede Geldbewegung kostet uns aber Geld.“ Ein Paradebeispiel sei das kostenfreie Girokonto bei der Sparkasse. Hat der Kunde im Monatsdurchschnitt mindestens 1500 Euro Guthaben auf dem Konto, sind alle Geldbewegungen wie Überweisungen oder Einzüge kostenlos. Früher habe man mit dem Geld der Kunden planbar arbeiten können und die Ausgaben bei den Girokonten mit den Zinsen der Guthaben wieder hereingeholt. „Bei den heutigen Zinsen sind die Spannen nicht mehr vorhanden. Wir müssen also überlegen, wie wir die Ausgaben kompensieren.“ Andere Sparkassen hätten bereits massiv erhöht. „Wir wollen unser Filialnetz halten, wir wollen unseren Service vor Ort halten. Und wir haben den Kunden gerne in unserer Bank. Deshalb wollen wir vor Ort präsent sein.“ Den spürbaren Unmut mancher Kunden müssten oft die Mitarbeiter in den Filialen ausbaden. „Die Erwartungshaltung mancher Kunden geht gegen null Kosten bei bestem Service.“ Heckel sieht vor allem die kleinen Regionalbanken in den großen Sack der Weltfinanz gesteckt und mit als Buhmann identifiziert. „Irgendwann wird es vielleicht heißen: Früher gab es Sparkassen, da war die Welt noch in Ordnung.“
HypoVereinsbank: Papierüberweisungen gebe es so gut wie nicht mehr, meint Ralf Horak, Pressesprecher bei der HypoVereinsbank, die auch in Neuburg eine Filiale unterhält. „Wir bieten unseren Kunden viele Möglichkeiten für ihren Geldverkehr, wie die Überweisung über mobile banking oder unsere SB-Terminals. Dort kann die Papierüberweisung auch eingescannt werden.“ An der Preisschraube will die Hypo erst mal nicht drehen. „Wir haben mit unseren vier Kontotypen für jeden Kundentypen etwas dabei.“ Meist nutze der Kunde eh alle Möglichkeiten, vom Online-Banking bis hin zur Beratung in der Filiale. Und da der Aufwand bei Papierbuchungen um einiges größer sei als im Online-Banking, müsse diese Leistung auch extra verrechnet werden.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.