Kann Kindergarten noch Passivhaus werden?
Antrag soll erneut im Stadtrat auf den Tisch. Mehrkosten müssen abgeklärt werden
Heinrichsheim Geht es nach Stadtrat Hans Mayr soll der neue Kindergarten in Heinrichsheim ein Passivhaus werden. Einen entsprechenden Antrag beim Oberbürgermeister hat der CSUler gestellt. Jetzt soll der Architekt prüfen, was die Änderung kosten würde.
Wie berichtet, hat sich die Stadt Neuburg nach zwei hochemotionalen Sitzungen des Bauausschusses und des Stadtrates entschieden, den Entwurf des Neuburger Architekten Josef Breitenhuber in Heinrichsheim zu bauen. Das Gebäude ist ein Kindergarten samt Jugendbereich. Mit knapper Mehrheit entschied man sich für Breitenhubers Idee. Konkurrenz war der Plan Simone Buchners, die vor allem auch die Erzieherinnen und die Jugendlichen, die später im Treff untergebracht werden, überzeugt hatte. Allerdings lehnte man vor allem das geplante Flachdach mit Begrünung ab.
Die energetische Nachbesserung hatte Mayr bereits im Stadtrat gefordert. „Aber niemand ist darauf eingegangen“, erinnert er sich. Er gehe davon aus, dass die Kosten zwischen fünf und zehn Prozent steigen werden. Allerdings wäre es leichter gewesen, das Gebäude von Anfang an darauf auszurichten. „Das in der heutigen Zeit ein Muss.“ Die Stadt sollte das grundsätzlich für ihre neuen Gebäude so handhaben. Deshalb habe er den Antrag auch auf den Neubau der Schwalbangerschule ausgeweitet – falls das im Stadium der Planungen noch möglich ist. „Wir dürfen nicht nur reden, sondern müssen auch etwas machen.“
Wieviel es kosten wird, den geplanten Kindergarten zum Passivhaus samt Regenwassernutzung für die Toiletten und Photovoltaikanlage auf dem Dach zu machen, soll in konkreten Zahlen bis zur nächsten Stadtratssitzung am 17. Mai ausgelotet werden. „Sicher sollten wir Vorbild sein, aber wir müssen als Stadt auch wirtschaftlich denken“, sagt Oberbürgermeister Bernhard Gmehling zu dem Thema.
Horst Winter, der als Heinrichsheimer und SPD-Stadtrat für den Entwurf Buchners gekämpft hatte, wundert sich über Veränderungen am Breitenhuberplan, die nun doch gemacht werden sollen. Zumal er angesichts von großen Glasfronten ohne Beschattung und hohen Räumen nicht davon ausgeht, dass es einfach zu bewerkstelligen ist, aus dem Gebäude ein Passivhaus zu machen. „Und im Stradtrat vor zwei Wochen hieß es, es wird nicht nachgebessert, dafür hätten wir keine Zeit.“ Wenn die Stadt nun nach all dem Hin und Her nicht 90 Prozent des beschlossenen Planes umsetze, dann hätte man auch Simone Buchner die Chance geben müssen, nochmals etwas zu verändern. „Dann muss neu gesprochen werden.“
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