"Die Queen hätte sich hinten anstellen müssen"
Ingolstadt Das Museum für Konkrete Kunst (MKK) ist um ein bedeutendes Jugendstil-Speisezimmer reicher: Bei Albrecht Widmann, einem der bedeutendsten Sammler von Jugendstil-Möbeln, hat schon der Sultan von Brunei eingekauft. Jetzt übergab der Geretsrieder die Riemerschmid-Einrichtung dem MKK und kündigte bei dieser Gelegenheit gleich weitere Schenkungen an. "Ich denke zum Beispiel an einen Schrank aus dieser Zeit", sagte Widmann im Exerzierhaus im Klenzepark.
Dort steht die kunstvolle Einrichtung aus gebeiztem Eichenholz nun prominent platziert und für jedermann zugänglich als Auftakt der Sonderausstellung "87 Designobjekte". Das Speisezimmer von 1905 mit einem Esstisch, vier Stühlen, einer Anrichte und einem Geschirrschrank stammt ursprünglich aus Stuttgart und war bis in die 70er Jahre im Gebrauch. Sein Schöpfer, der Architekt, Designer, Kunstprofessor und deutsche Jugendstil-Künstler Richard Riemerschmid hat als erster Möbel für die Massenproduktion gestaltet. Die so genannten Maschinenmöbel wurden aus vorgefertigten Teilen zusammengebaut, nachbearbeitet und verschönert. Trotz Funktionalität und Schlichtheit finden sich feine, vielleicht ironisch auf die bayerische Lebensart anspielende Details des gebürtigen Münchners. Die Stuhllehnen etwa erinnern mit ihren herzförmigen Aussparungen an Bauernmöbel.
Der Jugendstil-Sammler Widmann war lange Zeit im Ausland und betrieb unter anderem eine Kunsthandlung in London, wo die internationale Prominenz bei ihm aus- und einging. In bester Lage pilgerten Vertreter der wichtigen amerikanischen Museen zu ihm und kauften kräftig ein. Das Metropolitan Museum of Art, die Museen aus Philadelphia oder Los Angeles. Sein wichtigster Kunde sei aber der Sultan von Brunei gewesen. "Einen besseren Gast kann man sich gar nicht wünschen", sagt der Sammler. "Bei dem hätte sogar die Queen sich hinten anstellen müssen", schmunzelt Widmann.
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