Ein würdiges Finale für das Ensemble
Wie Querflötist Ariel Zuckermann einen überragenden Schlusspunkt hinter die Saison des Ensemble del Arte setzt.
Zum Ende der Konzertsaison 2015/16 zeigte das Ensemble del Arte im Kongregationssaal alle Tugenden, die es auszeichnen: Gefühl, Esprit, Spielwitz und Freude am Musizieren. Unter der Leitung von Ariel Zuckermann boten die Musiker um Konzertmeister Viktor Koniaev nuancierte Musikalität in sanguinischem Temperament.
Nicht selten ist es der Gegenwart hilfreich, sich ihrer selbst zu vergewissern im Blick auf die Vergangenheit. Zukunft braucht Herkunft. So verband Edvard Grieg 1884 in seiner Holberg Suite barocke Elemente mit den eigenen, damals modernen Ausdrucksmitteln der Romantik. Bis heute hat die Suite mit ihren barockanmutenden Tanzsätzen einen festen Platz im Konzertleben. Das Ensemble del Arte spielte mit sensitiver Empathie, lotete Emotionen aus und gab der getragenen Ruhe der Sarabande wie der ehrfürchtigen Ergriffenheit der Air ebenso Raum wie der heiteren, tänzerischen Leichtigkeit der Gavotte und vor allem des Rigaudon. Dem Elan des letzten Satzes der Holberg Suite antwortete unmittelbar das Allegro des Flötenkonzerts a-moll von Michel Blavet. Der zu seiner Zeit höchst gelobte Flötist konnte es sich sogar leisten, ein Angebot von Friedrich dem Großen auszuschlagen. 1745 komponierte er ein Virtuosenkonzert mit Kadenzen von anspruchsvollster Raffinesse. Ariel Zuckermann ist nicht allein ein mitreißender Dirigent, sondern auch ein ausgezeichneter Querflötist. Einmal mehr war dies in Neuburg zu erleben in behändem Spielfluss und farbenreicher Klangkultur. Die von der Komposition geforderte Geläufigkeit meisterte er in bekannt überragender Manier. Pure Romantik boten Edvard Griegs „Zwei elegische Melodien“ Op. 34 aus dem Jahre 1880. Sowohl die „Herzwunden“ als auch der „letzte Frühling“ fanden sich zu seelentiefer Darbietung. Die fein justierte Dynamik und der geradezu üppige Streicherklang ließen die beiden empfindsamen Stücke wie auf schweren Flügeln bittersüßer Melancholie vorübergleiten. Dem romantischen Melos Griegs stellte der Abend die barocke Eleganz von Carl Philipp Emanuel Bachs Flötenkonzert d-moll entgegen. Der zweite Bach-Sohn war zu seiner Zeit ein wahrer Star, dessen feiner, weicher, so empfindsamer wie drängender Stil hoch geschätzt wurde. Begleitet von einem wiederum sensibel agierenden Ensemble setzte Ariel Zuckermanns Flöte die mal feinsinnige, mal förmlich sprudelnde Energie der Komposition glanzvoll um.
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