Eine Reise mit Skateboard und Rollator
Stand-Up-Comedian Mark Britton begeistert in der Kunstscheune
Neuburg Egal ob Wechseljahre, Midlife-Crisis, die Erziehung von Teenagern oder der Alltag eines Ehepaares in den mittleren Jahren: Der 53-jährige Comedian Mark Britton sieht sich selbst als „Mann in den besten Jahren“ und weiß über „die Zeit zwischen Skateboard und Rollator“ bestens Bescheid.
Am Freitag forderte der Brite bereits zum zweiten Mal die Lachmuskulatur der Zuschauer in der ausverkauften Kunstscheune in Marienheim. In seinem Bühnenprogramm „Ohne Sex geht’s auch (nicht)!“ präsentiert er alltägliche Szenen aus dem Leben der Generation „50 plus“ und auch teils nicht ganz jugendfreie Einblicke in sein eigenes Liebes- und Familienleben.
Wenn Haare vom Kopf in die Nase emigrieren
„Ein Leben ohne Sex ist möglich –aber nicht ohne Brille“, so seine Devise. Die zweite Hälfte des Comedy-Duos Nickelodeon hat sichtlich Spaß am Erzählen.
Zum Beispiel über die körperlichen und geistigen Veränderungen der Männer in den Wechseljahren: Männer im besten Alter oder auch die „Ironmen der Wechseljahre“ erleben eine Art zweite Pubertät und die „Haare werden nicht verloren, sondern emigrieren vom Kopf in Ohren und Nase“. Oder wenn er vom unterschiedlichen Streitverhalten zwischen Mann und Frau spricht. Das sei „wie eine brillante Anwältin gegen ein Schaf mit Dachschaden“.
Bei seinen Erfahrungen als Teenagervater läuft er zur Höchstform auf und bezeichnet die heutige Jugend als „Mulche mit Tourettesyndrom“, die eine „Allergie gegen die frische Luft“ haben und den iPod als Lebenserhaltungssystem nutzen.
Während seiner Show ist Britton ständig in Bewegung und versucht, mit unterschiedlichen Posen und Grimassen das Geschehen realistisch darzustellen. „Mir liegt es sehr am Herzen, dass sich das Publikum mit meinen Erzählungen identifizieren kann“, so Britton nach der Vorstellung, „viele Menschen des mittleren Alters wissen, wovon ich spreche, was das Ganze einfach authentischer wirken lässt.“
Er selbst bezeichnet sich als „technischen Analphabet“, für den der Fahrkartenautomat der Bahn ein technisches Abenteuer ist.
Er beschreibt aber auch die – nach seiner eigenen – zweitwichtigsten - Frau in seinem Leben, das Navi im Auto, das ihm bei allerlei Fragen oft Rede und Antwort steht, so zum Beispiel auf die Frage „Ist es wirklich richtig, was ich hier tue?“ mit der Antwort „Folgen sie dem Straßenverlauf.“
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