Murks – nein Danke!
Stefan Schridde über bewusste Fehlkonstruktionen. Wie der Verbraucher übers Ohr gehauen wird.
Druckerpatronen, die beispielsweise 1400 Kopien versprechen, haben eingebaute Zähler“, so Schridde, „die das Gerät stoppen, wenn diese Zahl überschritten wird. Versuche haben gezeigt, dass die Tonermenge für die dreifache Zahl der Kopien gereicht hätte“. Schridde nannte noch weitere Beispiele: elektrische Zahnbürsten mit fest eingebauten Akkus, Waschmaschinen mit Kugellagern, die unreparierbar eingebaut sind und Handmixer, für die man kein Ersatzzahnrad bekommt, wenn das eingebaute abgewetzt ist. Angefangen, sich mit diesem Thema zu beschäftigen hat Schridde, nachdem er den Film „Kaufen für die Müllhalde“ gesehen hatte. In diesem Film werden afrikanische Kinder gezeigt, die im Müll nach verwertbaren Metallen suchen und dabei die Gifte der verbrennenden Kunststoffe einatmen.
Man produziert bei üblen Bedingungen in Asien und schafft den Müll nach Afrika. Als Ausrede für dieses Vorgehen dient der „mündige Bürger“ und Konsument, der „es richten soll“ mit seinem Kaufverhalten. Der aber sollte sich vom Wegwerfer zum Bewahrer entwickeln, so Schridde. Dabei wäre es gar nicht so viel teurer, langlebigere Produkte zu produzieren. Nur etwa 15 Prozent der meisten Produktwerte macht das Material aus, der Rest ist Vermarktung, Logistik und Gewinn. „Würde man hier 1 Prozent mehr in gutes Material stecken und weniger in sinnlose Werbung, wäre schon viel gewonnen“. Mehr Zerlegbarkeit, bessere Ersatzteile und mehr Verantwortung für das Produkt. Nach drei Jahren wissen die Hersteller oft nicht mehr, was mit ihrem Produkt passiert. Zwischen Hersteller und Konsument müsste mehr Feedback stattfinden, fordert Schridde. Bisher interessiert die Produzenten nur der Gewinn, „die Betriebswirtschaftler hocken zwischen Müll- und Geldbergen“, so der Buchautor.
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