„Tante Emma“ schließt für immer
Nach über 60 Jahren muss Renate Pessenbacher gesundheitsbedingt aufhören. Es endet ein Stück Zeitgeschichte
Die Nadel saust über das Ziffernblatt. Exakt 500 Gramm. Batterien oder gar ein digitale Anzeige braucht die Waage nicht. Sie stammt aus dem Jahr 1927 und leistet auch nach 90 Jahren noch gute Dienste. Doch damit ist es nun vorbei. Vor zwei Wochen hat sie ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten. Nie wieder wird sie Bonbons, Schwammerl oder Gries abwiegen. Nie wieder in die erwartungsvollen Kinderaugen blicken, die sich auf süße Leckereien freuen. Nie wieder den Ratsch über die Ladentheke mitverfolgen. Aus. Schluss. Vorbei. Nach über 60 Jahren schließt Renate Pessenbacher ihren Tante-Emma-Laden an der Ecke der Theresienstraße. Mit ihm verliert Neuburg seinen letzten alten Kramerladen. Es endet ein Stück Zeitgeschichte.
„Ich habe mein Geschäft seit dem 1. Februar geschlossen. Meinen Kunden vielen Dank für die langjährige Treue“, steht auf dem Zettel an der alten Holztüre. Renate Pessenbacher tut das nicht freiwillig. Ein Sturz und ein längerer Krankenhausaufenthalt haben ihr die Entscheidung abgenommen. „Irgendwann muss mal a Ruh’ sein“, sagt die 86-Jährige. Ihr Entschluss steht fest, aber man merkt ihr an, dass er ihr nicht leicht gefallen ist. „Das ist schon traurig, schließlich ist der Laden mein Leben.“
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