Palmbuschen, aber warum?
Unsere Zeitungsente erfährt mehr über den Brauch des österlichen Palmbuschenbindens
Feldkirchen Ostern steht vor der Tür und Paula steckt mitten in den Vorbereitungen. Sie färbt schon fleißig Eier und dekoriert ihre Wohnung mit allerlei Basteleien. Auch was die Bräuche betrifft, kennt sie sich bestens aus, bis sie auf einmal etwas von Palmbuschen hört. „Was ist denn das?“, fragt sich die kleine Ente. Zufällig erfährt sie, dass die Kinder im Jugendheim Feldkirchen heute Palmbuschen basteln. Sie will unbedingt erfahren, was es mit diesem Brauch auf sich hat und macht sich auf den Weg dorthin.
Als Paula hereinkommt, wird sie freundlich von den Kindern und den Mitarbeiterinnen der Pfarrgemeinde begrüßt. „Hallo Paula, schön, dass du uns mal wieder besuchst“, sagt Gabriele Weingärtner. Auf dem Tisch sieht Paula schon viele Palmkätzchen, Buchs, Drähte und buntes Krepppapier in allen möglichen Farben. „Warum bastelt man denn solche Palmbuschen?“, fragt die Ente ganz neugierig.
Gabriele Weingärtner, Mitarbeiterin des Pfarrgemeinderats, erklärt ihr den Brauch: „Sie erinnern an den Einzug Jesu in Jerusalem, wo Palmzweige den Weg säumten. Seither steht der Palmzweig für neues Leben und Neuanfang und ist Sinnbild für die Auferstehung Jesu. Da bei uns keine Palmen wachsen, nimmt man Buchsbaumzweige mit Palmkätzchen, um den Brauch aufrechtzuerhalten“.
Jetzt wird unserer Ente einiges klar und sie kann sich daran erinnern, dass sie so etwas schon einmal gesehen hat „Ich kenne nur die kleinen Palmbündel, die man in das Jesuskreuz steckt. Warum sind die hier denn so groß?“, fragt sie ganz verwundert. „Das ist ursprünglich eine schwäbische Tradition, die unser ehemaliger Stadtpfarrer Vitus Wengert vor Jahren eingeführt hat“, sagt Weingärtner, „die fertigen Büschel werden eigentlich noch mit ausgeblasenen und gefärbten Eiern geschmückt und vor der Haustür aufgestellt.“
Nachdem Paula alles Wichtige zu dem Brauch erfahren hat, macht sie sich eifrig ans Basteln. Mit Hilfe der Kinder steckt sie den letzten Buchs in ihren Palmbüschel und schon ist ihr Osterkunstwerk fertig. Bevor Paula voller Stolz mit ihrer neuen Errungenschaft wieder Richtung Heimat aufbricht, hat sie doch noch eine Frage: „Und was genau machen die Kinder dann damit?“ „Am Palmsonntag findet in der Peterskirche eine Prozession statt, bei der die Kinder mit ihren Palmbuschen durch die Kirche laufen“, sagt Weingärtner. „Anschließend werden sie bis nächstes Jahr aufgestellt und beim Osterfeuer verbrannt. Die Asche wird für das Aschekreuz am Aschermittwoch verwendet.“
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