Ein Festakt für die Philosophie
Neuburg richtet ein deutsch-französisches Descartes-Kolloquium aus – mit renommierten Wissenschaftlern
In Neuburg feiert ein hochkarätig mit internationalen Forscherpersönlichkeiten besetztes, deutsch-französisches Kolloquium etwas, was man vielleicht als den Gründungsmythos des modernen, neuzeitlichen Denkens bezeichnen könnte. Fast auf den Tag genau vor 400 Jahren, am 11. November 1619, widerfuhr dem damals 23- jährigen René Descartes, zu diesem Zeitpunkt noch Soldat in Diensten der Katholischen Liga des bayerischen Herzogs und späteren Kurfürsten Maximilian I., während seiner Reise ins Winterquartier durch das Fürstentum Pfalz-Neuburg ein denkwürdiges Ereignis: Er erkannte „die Fundamente einer neuen wunderbaren Wissenschaft“, der er sich fortan widmen wollte. Sein Biograf berichtet, dass ihn drei Träume, die Descartes in der Nacht des 11. November 1619 heimsuchten, auf seinem philosophischen Weg bestätigten.
Am vergangenen Samstag eröffnete Professor Jean-Luc Marion (Mitglied der Académie française, Universität Paris-Sorbonne, University of Chicago) vor zahlreichen Gästen aus Politik und Kultur beim Festakt der Stadt Neuburg im Stadttheater mit einem Abend-Vortrag die bis zum Dienstag dauernde wissenschaftliche Tagung. Dabei ging es in den tief gründenden Ausführungen des, wie Professor Walter Schweidler von der mitveranstaltenden Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt in seinen einführenden Worten bemerkte, vielleicht größten lebenden, französischen Philosophen der Gegenwart nicht um eine psychologische Deutung dieser Träume – zumal über deren Inhalt denkbar wenig bekannt ist. Vielmehr durften die Zuhörer den Philosophen beim Denken beobachten, dem berühmten cartesianischen „cogito ergo sum“ sozusagen beim Wachsen zusehen.
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