Pfiffig und mit viel Lokalkolorit
„Wenn der Landarzt schläft“ gerät zu einer bezaubernden Inszenierung. Schauspielerische Talente und kleine Seitenhiebe
In ihrer fünften Theaterproduktion zeigten die Burgheimer Laienschauspieler erneut eine starke Ensembleleistung wie aus einem Guss. Sie setzt sich zusammen aus bestens aufgelegten Laiendarstellern und jeder Menge Lokalkolorit. Dazu gibt es viele überraschende Wendungen, die das Stück „Wenn der Landarzt schläft“ kurzweilig gestalten. Alles in allem überzeugte die Inszenierung das Premieren-Publikum restlos.
Der Theatersaal wurde kurzerhand in ein Wartezimmer umfunktioniert, die Bühne zum Arztzimmer. Klar, dass drei Stammpatienten, die nur zum Zeitvertreib kommen, im Saal Platz nehmen. Durch einen Fehler des Arzneimittelvertreters nimmt das große Verwirrspiel seinen Lauf. In der Rolle des Landarztes Dr. Manfred Wohlrat geht Richard Stautner souverän auf und weiß seine Stamm-Patienten zu nehmen. Diese sind Grete Brüderle alias Bianca Wittmann und Karin Feurer als Trude Brüderle. Die beiden fühlen sich derart in ihre Bühnen-Charaktere hinein, dass jeder sich vorstellen konnte, sie beim Arztbesuch schon mal im Wartezimmer erlebt zu haben. Dazu gesellt sich Erwin Mahlzahn, gekonnt gespielt von Jochen Wittwer, der sich seine Krankheiten aus dem Internet oder der Apothekenrundschau aussucht. Sabine Faller spielt die junge Ehefrau des Landarztes, als ob sie nie jemand anderer gewesen wäre. Stefanie Rottenkolber – erstmals im Ensemble dabei – schlüpft in die Haut der jungen, adretten Bühnenfigur Anette Renner. Auch sie weiß zu überzeugen. Als letztes seien Yvonne Katzenberger als taffe Sprechstundenhilfe Maria Trost und Fred Braumandl als Arzneimittelvertreter Stefan Berger genannt. Gerade Katzenberger bringt erneut mit Gestik und Mimik viel Authentizität in die Gestaltung ihrer Rolle. Jeder Besucher musste sie einfach ins Herz schließen. Die schauspielerischen Fähigkeiten von Fred Braumandl sind von jeher bekannt und er zog erneut die Gäste in seinen Bann. Das Besondere an den Burgheimer Aufführungen ist immer wieder die Fähigkeit, örtliche Begebenheiten geschickt mit einzuflechten.
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