Was im Neuburger Stadttheater alles Fake ist
Der Neuburger Thomas Darchinger bot mit „Seite 1“ im Stadttheater eine beeindruckende One-Man-Show als skrupelloser Boulevardjournalist.
Für eine gute Story würde er, wenn nötig, seine Großmutter verkaufen – für einen Aufmacher auf der Titelseite wahrscheinlich sogar über Leichen gehen: Marco (Thomas Darchinger) ist Boulevardjounalist aus ganzer Überzeugung, skrupellos und manipulativ, einfallsreich und sehr kreativ im Umgang mit der Wahrheit. Diesmal hat er es auf die junge Musikerin Lea abgesehen, die gerade ihre erste CD veröffentlicht und noch nicht viel Erfahrung im Umgang mit den Medien hat. Gleich bei ihrer ersten Titelstory muss sie erleben, was einem so alles angedichtet werden kann, in diesem Fall eine Affäre mit dem vermeintlichen Sohn eines Großindustriellen. Doch damit nicht genug: Gnadenlos missbraucht Marco die Macht seines Massenmediums, als sie wenig Bereitschaft zur Kooperation zeigt – nach der Drohung, alte Nacktfotos zu veröffentlichen, willigt sie notgedrungen in die erwünschte Fortsetzungsstory ein.
Diese Episode, mit der die zum Teil verantwortungslose Maschinerie der Boulevard-Medien illustriert wird, ist aber nur eine Facette der Komödie „Seite 1“. Die „seriösen“ Medien seien auch nicht viel besser, meint Marco: Sie würden nicht zeigen, was ist, sondern was sein soll, sie sähen alles durch eine moralische Brille und würden nur ihrem Wunschdenken Ausdruck verleihen, zum Beispiel bei Themen wie der Integration. Angesichts der Spiegel-Affäre um den „fantasievollen“ Journalisten Claas Relotius, der in seinen Artikeln die Welt so gemacht hat, wie sie ihm gefällt, einer zuweilen tendenziösen Darstellung von Fakten oder gar von erwiesenen „Fake News“ ist dieses Thema aktueller und brisanter denn je.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.