Neuburger Künstlerin Alexandra Fromm weiht "Käferbaum" in Ingolstadt ein
Die Neuburger Künstlerin Alexandra Fromm hat überdimensionale Käfer erschaffen, die nun auf einem Baum in Ingolstadt sitzen. Hinter der Aktion steht eine wichtige Botschaft.
Es ist eine Attraktion, die unerwartet viele Menschen anlocken könnte, und etwas, für das man nach Meinung einiger Gäste der Einweihungsfeier am Dienstagvormittag unbedingt Eintritt verlangen müsste. Denn die überdimensionalen Insekten, die die Neuburger Künstlerin Alexandra Fromm aus Waldrebe-Ästen, Lärchenrinde, Draht und Farbe erschaffen und auf einem toten Baum in einer Wohnanlage an der Ingolstädter Geibelstraße angebracht hat, wirken derart lebendig, dass einem nach anfänglicher Furcht die Neugier packt, um die sonderbaren Krabbeltiere näher in Augenschein zu nehmen.
Große Käfer auf einem Baum in der Ingolstädter Geibelstraße
Genauso erging es den Gästen des kurzen Festaktes, zu dem die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft (GWG) eingeladen hatte. Deren Geschäftsführer Alexander Bendzko lobte die spektakuläre Installation von Alexandra Fromm, die als Siegerin bei einem Wettbewerb hervorgegangen war. Auch Doris Maurer, bei der GWG zuständig für Grünanlagen und Bodendiversität, fand die Idee, riesige künstliche Käfer auf dem abgestorbenen Nussbaum zu platzieren, ausgesprochen reizvoll. „Totholz ist ein gesunder Lebensraum“, betonte Maurer. Für Fromm war die Entscheidung, den Baum mit täuschend echt wirkenden Hirsch-, Nashorn-, Pinsel- und Feuerkäfern sowie Alpenböcken oder Holzwespen zu bestücken, schnell klar gewesen. Und einen Gedanken hob die Neuburgerin besonders hervor: „Insekten sind unheimlich wichtig für das ökologische Gleichgewicht. Wir brauchen sie dringend, während sie uns vielleicht weniger brauchen.“
Die mächtigen Krabbeltiere, die in drei Meter Höhe zu bestaunen sind und auch in einem Horrorfilm eine richtig gute Figur abgeben würden, waren in monatelanger Kleinarbeit zuhause in der Neuburger Jahnstraße und in Alexandra Fromms Atelier in München entstanden. „Ich wollte damit zeigen, wie lebendig Totholz sein kann“, erklärte die Künstlerin. „Es ging mir darum, das Unsichtbare sichtbar zu machen.“ Die Installation soll nun mindestens zehn Jahre lang Wind und Wetter trotzen, wünschen sich Fromm und die GWG.
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