Marienheimer Kirchengemeinde feiert 175. Geburtstag
Die Evangelisch-reformierte Marienheimer Kirchengemeinde feiert ihren 175. Geburtstag. Welches Alleinstellungsmerkmal die Pfarrei in der Geschichte aufwies.
In Marienheim wird am Sonntag, 24. September, um 18 Uhr ein "Wengerl-anders-Jubiläums-Gottesdienst" mit festlicher Musik vom Posaunenchor gefeiert, unter dem Motto: "Schau mer moi, wia's weidagehd." Einen Tag vor dem Gottesdienst hat die Kirchengemeinde ihren 175. Geburtstag: Am 23. September 1848 unterschrieb König Max II. das königliche Privileg zur Gründung der eigenständigen evangelisch-reformierten Gemeinde. Im Anschluss an den Sonntagabendgottesdienst wird im Jugendsaal "a wengerl“ weitergefeiert, heißt es in einer Mitteilung.
Der 23. September 1848 ist demnach der historische "Geburts-Tag“ für die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Marienheim. Maximilian II. König von Bayern unterschrieb auf der Insel Ischia die Gründungsurkunde der „Reformierten Kirchengemeinde Marienheim“. Das Kirchensiegel hatte die Inschrift: „Kgl. Bayer. evang. reform. Pfarramt Marienheim“. Marienheim wurde damit die einzige reformierte Pfarrei in Bayern, die ein „königliches“ Privileg hatte.
Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Marienheim feiert 175. Geburtstag
Der erste Siedler des Ortes war 1809 Tobias Kroll. Er war ein Calviner, wie einst die Bezeichnung lautete, heute versteht man darunter „evangelisch-reformiert“. Kroll gründete den Ort inmitten eines rein katholischen Gebiets; eine Kirche fehlte jedoch. Daher besuchten die evangelischen Gläubigen die Kirche in Untermaxfeld, mehr als acht Kilometer entfernt. Damals war es ein Fußmarsch von knapp zwei Stunden. Zudem handelte es sich bei den Untermaxfeldern um evangelisch-lutherische Gläubige. Wegen der Glaubensunterschiede kam es zu Spannungen.
Knapp vierzig Jahre waren verstrichen, da wurde der Wunsch nach einer eigenen Kirche immer lauter. Das Geld war knapp und sollte durch eine Kollektenkasse gedeckt werden. Für eventuelle Fehlbeträge verbürgten sich die Marienheimer und versprachen, Hand- und Spanndienste zu leisten. Außerdem waren sie bereit, 80 Gulden jährlich für die Besoldung des Pfarrers zu übernehmen. Mit dieser Zusage stimmte das Oberkonsistorium zu, in der Nähe von Neuburg eine „reformierte“ Pfarrei zu gründen. Und am 23. September 1848 setzte schließlich König Max Unterschrift und Siegel auf die Gründungsurkunde der Gemeinde. (AZ)
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