Ein Freizeitpark wird die neue Mitte am Neuburger Schwalbanger
Bewohner und Gäste feierten am Schwalbanger in Neuburg den „Tag der Städtebauförderung“. Dort soll bis 2025 ein Freizeitpark entstehen. Das Familienzentrum wird 2026 Anlaufstelle für 3000 Bürger.
„Das wird ein Super-Treffpunkt für den Schwalbanger.“ Neuburgs Quartiermanager Jürgen Stickel ist vom Erfolg des „Freizeit- und Bewegungsparks“ überzeugt. Baubeginn soll im Sommer sein. Die Besucher eines kleinen Bürgerfestes trafen sich am Samstag zum letzten Mal auf der freien Wiese zwischen Grundschule und Kindergarten.
Familien schauten vorbei, Vereine wie der Schachclub, Akteure aus den Bürgerhäusern, einige Stadtvertreter, Jugendparlament, Seniorenbeirat, Anwohner mit und ohne Migrationshintergrund. Diese „Mischung“ stellen sich Sozialarbeiter und Politiker quasi als Grundsatzprogramm für Brennpunkt-Stadtteile vor: ein freundschaftliches Miteinander mit möglichst wenig Konflikten.
Im Bewegungspark am Neuburger Schwalbanger sollen Kinder weiter Fußball spielen
„Es läuft schon ganz gut“, findet Jürgen Stickel, mittlerweile seit 24 Jahren als Quartiermanager unterwegs. Im Ostend habe die Sozialarbeit mit dem zentralen Bürgerhaus Früchte getragen, das Pendant im Schwalbanger sei ähnlich gut frequentiert. Im dortigen Bürgerhaus (früher Sparkasse) gibt es Hilfestellungen und Vorträge im Bürgerbüro, Hausaufgabenbetreuung, kleine Partys und regelmäßige Mutter-Kinder-Treffen.
Der geplante Bewegungspark liegt zwischen Grundschule, Kindergarten St. Peter und dem künftigen Familienzentrum. Auf der Wiese können die Kinder künftig weiterhin Fußball spielen. Dazu kommen Sport- und Spielgeräte, ein Bodentrampolin, Ruheplätze, „Angebote zu Sport und Fitness für jedes Alter“, so beschreibt es Jürgen Stickel. Die Vorschläge kamen von den Anwohnern selbst, „das bringt Akzeptanz“. Er sieht eine Bereicherung für Schwalbanger und Neufeld, einen Stadtteil mit rund 3000 Einwohnern.
Der Park am Schwalbanger in Neuburg kostet 500.000 Euro
Bei den Kosten von rund 500.000 Euro erhoffe sich die Stadt Neuburg wieder Mithilfe durch die Städtebauförderung, sagt Bauamtschef Dieter Reichstein. Neuburg habe von den sozialbetonten Förderprogrammen bereits spürbar profitieren können. Es geht nicht nur um den Erhalt von Denkmälern, sondern um Wohnqualität, Klimaschutz und soziales Zusammenleben.
Mit dieser Zielsetzung ist am Samstag, 4. Mai, in ganz Deutschland der „Tag der Städtebauförderung“ gewürdigt und (ein bisschen) gefeiert worden. Rund 500 Städte und Gemeinden haben mitgemacht. Die gemeinsame Initiative von Bundesbauministerium, Städte- und Gemeindetag sieht das bewährte Fördersystem als Anschub für „starke Quartiere, ein attraktives Lebensumfeld und ein gutes Miteinander in der Nachbarschaft“.
Das Schwalbangerfest war ein durchaus würdiger Beitrag zum „Tag der Städtebauförderung“. Es gab Fußball, Musik, Popcorn, Getränke und die Gelegenheit, sich über Baupläne im Stadtteil zu informieren. Das Jugendparlament mit Stadtrat Roland Habermeier und der Seniorenbeirat zeigten Interessenten die Nutzungsmöglichkeiten von Handys wie WhatsApp oder Facebook. „Das Interesse unserer Rentner ist enorm“, hat Christian Braun, Vorsitzender des Seniorenbeirats, beobachtet.
Für das Familienzentrum war bereits Spatenstich in Neuburg
Der Schachclub Neuburg bot einige Partien an. „Wir sind ja selber im Bürgerhaus Schwalbanger daheim“, berichtete Robert Winkler. Das Hollerhaus bot eine Anprobe im „Altersanzug“ an. Die Klassen 3c und 4c der Grundschule am Schwalbanger sangen „Lasst uns miteinander ...“ und andere Lieder. Rektorin Gerti Kuyten war mit dabei. Sie glaubt, Auftritte in ihrer eigenen Wohngegend gefielen den Kindern besonders, „und es fördert die Integration“.
Thomas Wienhardt, Referent für Gemeindeentwicklung in der Diözese Augsburg, informierte über ein wahres Großprojekt – das Familienzentrum der Diözese. Nach langem Vorlauf war jetzt endlich Spatenstich für das etwa acht Millionen teure Vorhaben. Etlichen Kürzungen fiel unter anderem die Tiefgarage zum Opfer. Mit Familiencafé, Ehe- und Familienseelsorge, Lebensberatungsstelle, Kinderbetreuung durch den Frauenbund, einer Kinderkrippe des Trägers Kinderzentrum St. Simpert und vier integrativen Wohngruppen der Stiftung St. Johannes (bisher teils im Kolpinghaus) soll im Sommer 2026 ein wirklich umfassendes Angebot der Kirche anlaufen. Leiterin Sigrid Busch soll intensiv mit den Stadtteilmanagern Jürgen Stickel und Marek Hajduczek zusammenarbeiten. Es könne eine neue Mitte für den Schwalbanger werden, so Thomas Wienhardt, „auf jeden Fall ein sehr positives Signal für Neuburg“.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.