Dem Himmel näher
Kirchheim (gne) - "Musik verbindet die Menschen über Grenzen hinweg", begrüßte Pfarrer Hubert Klimek die Besucher in der voll besetzten Kirchheimer Klosterkirche. Gott sei Dank, denn nur der Freundschaft zwischen den italienischen Sängern aus dem Aostatal und den deutschen Sängerinnen und Sängern aus dem Ries, die sich vor zwei Jahren bei gemeinsamen Konzerten in der Provinz Ravenna kennengelernt haben, ist es zu verdanken, dass der Coro Sant´ Orso in Oberkochen und Kirchheim am vergangenen Wochenende zwei hervorragende Konzerte gegeben hat.
Schöner Auftakt
Das Blechbläserensemble "Brasstissimo" unter Leitung von Dr. Helmut Dittmer sorgte mit seiner kultivierten, virtuosen Instrumentalmusik für den gelungenen Konzertauftakt. Als musikalischen Gruß für die italienischen Gäste spielten sie die "Allamanda" von Vivaldi und erwiesen sich beim Präludium und Fuge Nr. VIII, und der Fuge in g-moll von Bach als wahre Meister der transparent gestalteten Polyphonie. Im weiteren Programm begeisterten sie mit dem bekannten Bachwerk "Air", sowie mit Werken von Claude Debussy, zeigten sich beim Gospel "Sing low sweet chariot" von ihrer jazzigen Seite und verabschiedeten sich mit "Irish Tune from County Derry".
Beeindruckend auch das hohe Niveau des Kirchenchores "Cantemus", der in sehr ausgewogenem Gesamtklang mit dem "Ave verum" von Mozart ein erstes Ausrufezeichen setzte. Dem ausdrucksstarken Vortrag kam es dabei sehr zu Gute, dass der Chor alles auswendig sang und sich die Sänger so ganz auf das engagierte Dirigat von Paul Hug konzentrieren konnten. Das abwechslungsreiche Repertoire des Chores reichte vom bekannten russischen Friedensgruß "Tebje Pajom" über moderne christliche Lieder bis hin zu Balladen des Alpenrockers Hubert von Goisern.
Ein wahres Klanggeschenk machten die 21 Sänger des Coro Sant´ Orso unter Leitung von Angelo Filippini ihrem restlos begeisterten Publikum. "Uni sono" in absoluter Reinheit, getragen von der hervorragenden Akustik der Klosterkirche, begann der Chor mit einem gregorianischen Choral. Im Anschluss zeigten die ausgebildeten Sänger ihr hohes Können, ihre Vielseitigkeit und Ausdruckskraft bei tänzerisch leichten, französischen Liedern, und besangen ihre schöne Heimat in wahren Klangbildern. Gänsehaut bekamen die Zuhörer bei den innig gesungenen Gebeten. Für ihre Lieder der Berge wie "La montanara" mit Dirigent Angelo Filippini als großartigem Solisten und dem Nationallied "Montagnes valdôtaines" wurden sie vom Publikum stürmisch gefeiert.
Zum großen Schlusschor trafen alle Mitwirkenden im Altarraum zusammen als sichtbares Zeichen, dass Musik Menschen wahrhaft verbindet.
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