Der erste Flächenbrand in Europa
Professor Münkler spricht über den Dreißigjährigen Krieg
Noch heute gilt „Dreißigjähriger Krieg“ als Metapher für die Schrecken des Krieges schlechthin. Dauerte es doch Jahrzehnte, bis sich Deutschland von den Verwüstungen erholte, die der längste und blutigste Religionskrieg der Geschichte angerichtet hatte. Dabei war, als am 23. Mai 1618 protestantische Adelige die Statthalter des römisch-deutschen Kaisers Ferdinand II. aus den Fenstern der Prager Burg stürzten, kaum abzusehen, was folgen sollte: ein Flächenbrand, der erste im vollen Sinne „europäische Krieg“.
Fesselnd erzählt Herfried Münkler vom Schwedenkönig Gustav Adolf und dem Feldherrn Wallenstein, von Kardinälen und Kurfürsten, von den Landsknechten und den durch Krieg und Krankheiten – ein Drittel der Bevölkerung fand den Tod – verheerten Landschaften Deutschlands. Auch die europäische Staatenordnung lag in Trümmern – und doch entstand auf diesen Trümmern eine wegweisende Friedensordnung, mit der eine neue Epoche ihren Ausgang nahm. Münkler führt den Krieg in all seinen Aspekten vor Augen, behält aber immer unsere Gegenwart im Blick: Der Dreißigjährige Krieg kann uns, wie er zeigt, besser als alle späteren Konflikte die heutigen Kriege verstehen lassen. Eine packende Gesamtdarstellung, die große Geschichtsschreibung und politische Analyse vereint.
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