Die beliebteste Knolle in der Region
Im Nordries bauen viele Landwirte Kartoffeln an. Um Haid und Schwörsheim ist der Boden besonders gut für das Nachtschattengewächs geeignet. Wie die Ernte abläuft.
Ein schöner Sommermorgen beginnt im Nordries. Kaum Wolken sind am Himmel zu sehen. Auf einem Feld leicht außerhalb von Haid rattert ein Schlepper im gemütlichen Tempo über den Acker. Daran angehängt ist ein rotes Ungetüm von einer Maschine: ein Vollernter. Damit kann man Kartoffel ernten. Eine Pflugschar gräbt sich in den Boden und bringt die Knollen ans Tageslicht. Auf einer Siebkette fällt die aufgenommene Erde durch. In der Maschine werden das Kartoffelkraut abgetrennt und größere Steine aussortiert. Auf einem Verlesetisch wandern die Knollen an Helga Gutmann, ihrem Sohn Thomas und Praktikantin Julia vorbei. Mit geschulten Augen erkennt das Trio Macken, grüne Kartoffeln und kleinere Steine, die per Hand entfernt werden.
„Diese Sorte eignet sich am besten für Kartoffelsalat“, sagt Helga Gutmann. Annabelle heißt die frühreife und festkochende Sorte. An ihren Händen trägt Gutmann neongrüne Arbeitshandschuhe. Mal greift sie nach einem Stein, mal nach einer Knolle mit Macke. Ihr Ehemann Friedrich lenkt den Traktor. Auf dem Vollernter kann man am Verlesetisch stehen. Es herrscht eine angenehme Lautstärke, man kann sich gut unterhalten. „Manche Kunden mögen diese Sorte, manche diese“, sagt Thomas Gutmann, der neben seiner Mutter aussortiert.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.
Museum KulturLand Ries - 27. August 2017, ein Tag rund um die Kartoffel
"Ärbira" die tolle Knolle, das Gold der Erde, der Erdapfel und die Grundbirne.
Man isst sie als Pellkartoffel, Salzkartoffel, als Bratkartoffel und im Kartoffelsalat, als Kartoffelbrei, Kartoffelklöße und auch als Kartoffelpuffer - und immer wieder Kartoffel . . .
Sie besteht überwiegend aus Wasser - aber sie enthält reichlich Eiweiß und Kohlenhydrate und auch Vitamine und Mineralstoffe.
Die tolle Knolle, das wichtigste Gemüse der Welt. Ihre Heimat liegt in Peru. Bis vor 400 Jahren war sie bei uns noch völlig unbekannt.
Rückblende um etwa 1945 - kurz nach dem Krieg: Ich kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern. Die Kartoffelbucht war eine ganz wichtige Einrichtung im Keller, ein Möbelstück ganz besonderer Art. Zentnerweise wurde im Herbst eingekellert. Man hatte das Gefühl so gut über den Winter zu kommen und nie zu verhungern, egal was kommt.
Die Kartoffelbucht gehörte zur Erstausstattung einer jungen Familie - damals . . . 1962 im November war unser Hochzeitstag - die Kohlen haben wir vergessen - die Kartoffeln NICHT - damals . . .
Das Kartoffelfest im Ries, genauer gesagt, in Maihingen ganz nah bei Nördlingen, läutet mit seinem grandiosen Kartoffel - Schmankerl - Fest den Herbst ein. Wir Rieser lieben dieses Fest der ganz besonderen fröhlichen, sonnigen und bäuerlichen Atmosphäre.
Der Duft dieser besonderen Knolle verzaubert Junge und Alte und zieht sie alle in ihren Bann.
Man isst sie als Pellkartoffel, Salzkartoffel, als Bratkartoffel und im Kartoffelsalat, als Kartoffelbrei, Kartoffelklöße und auch als Kartoffelpuffer - und immer wieder Kartoffel . . .
Für manche die beste Veredelung: Man kann sie trinken - als Wodka und sogar als Kartoffelbrot oder Schweinebraten essen . . . Manche geben sie sogar in die Waschmaschine - als Wäschestärke.
Stimmt genau
" Wodka: Kartoffeln werden seit dem 19. Jahrhundert verwendet. Der Geschmack des daraus gewonnenen Wodkas ist gewöhnlich schwerer und süßlicher als der des aus Weizen destillierten Wodkas. Vor allem in Polen und der Ukraine werden Wodkas aus Kartoffeln hergestellt.
Das Stärken der Wäsche mit Kartoffelstärke ist wohl in Vergessenheit geraten" . . .
Und das Kartoffelbrot - einfach lecker. Ja und auch die Mehlschwitze: Pellkartoffeln mit Soße: Kartoffelmehl mit etwas Milch und Zwibeln in der Pfanne leicht anrösten - gibt eine geschmackvolle Soße. Fleisch war ja damals sehr selten auf dem Tisch, drum fehlte die Fleischsoße.
Das Wetter wird morgen auch wieder sommerlich warm. Also das Fahrradl gepackt und ab nach Maihingen . . .
Bald hätte ich es vergessen: morgen kommt auch die Kartoffelkönigin nach Maihingen. Jeder hat seine Königin oder seinen König - so auch die Kartoffel.