Händeln und handeln
Ich erlebte die Volkszählung 1987 als Student mit, wobei ich meine ganz persönliche Erfahrung zum Unterschied von Theorie und Praxis machte: Eine Kommilitonin, alternativ-intellektuell-emanzipatorische Galeonsfigur der 80er Jahre, absolvierte das ganze Aktivismus-Programm im Vorfeld der Volkszählung mit Diskussionsrunden, Protesten oder Informationsveranstaltungen. Dabei erfuhr man unbestritten grundlegend Bedenkliches - zum Beispiel, dass man aus der Warenregistration an der Supermarktkasse nicht nur Ware und Preis, sondern auch Umsatz und Arbeitsgeschwindigkeit der einzelnen Verkäuferin ermitteln konnte. Was damals ein Schreckgespenst war, ist heute Gewissheit, nämlich dass derartige Daten von Konzernen teilweise rücksichtslos gegen Arbeitnehmer verwendet werden.
Ich war in ihren Augen ein Ignorant
Jedenfalls schalt mich meine Mitstudentin einen Ignoranten, weil ich bei den Boykott-Vorbereitungen nicht richtig mitmachte. Ich machte auch bei der Volkszählung nicht mit; auf das Klingeln im fraglichen Zeitraum öffnete ich einfach nicht. Als ich die intensivst vorbereitete Kommilitonin fragte, wie sie den Volkszähler denn abgewehrt hätte, erklärte sie kleinlaut, als er dann so vor ihr stand, habe sie ihn halt rein gelassen und den Fragebogen dann ausgefüllt.
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