In der Freundesrunde lebt er auf
Erinnerungen an Matthias Schwenkenbecher
2011 starb der Restaurator Matthias Schwenkenbecher, berühmt durch die Restaurierung der abgebrannten Schwalbennest-Orgel oder des Egk-Epitaphs in der Georgskirche. Karin und Peter Schmidt versammelten alte Freunde von ihm zur Eröffnung einer kleinen Gedenk-Ausstellung im Nördlinger Stadtmuseum und ließen sie in Erinnerungen an den Restaurator schwelgen. Kurt Wiedemann, heute im Kultusministerium Stuttgart tätig, erinnerte sich, dass der hoch gebildete Schwenkenbecher mit Angehörigen fürstlicher Häuser genauso ungezwungen umging wie mit Maurern. Aus einem zu renovierenden Haus rief jemand den Vorübergehenden herein, um fachlichen Rat einzuholen, immer wieder klingelten Handwerker bei ihm, hatten Artefakte dabei und ließen sie begutachten. „Ich kannte ihn von der ersten bis zur letzten Stunde“, erinnerte sich Lore Andrassy, damals Wirtin im „Goldenen Rad“ (heute Radlos). Nach dem Orgelbrand 1974 quartierte sich der Restaurator hier ein, Lore Andrassy kümmerte sich um ihn bis zu seinem Tod.
Dazwischen lagen sehr gesellige Jahre. „Er lud zehn, gern bis 15 Freunde ein, bekochte sie und belegte extra Kochkurse“, wusste die Lehrerin Barbara Hermanns. Dann sei man auch mal zum Picknick hinausgefahren. Die Freunde dankten es ihm - als er im Rollstuhl sitzen musste, schob man ihn zu Stabenfest und Mess’, ließ ihn einfach nicht alleine. Manfred Sperrle, einstiger VAN-Vorsitzender, rührte auch an die düsteren Seiten: „Wenn er als Selbständiger in schlechten Jahren um Aufträge kämpfen musste und dann auch noch seine Krankheit schlimmer wurde, zweifelte er schon einmal an der Welt.“ Albert Lanzinner erinnert sich an sein politisches Engagement: „Er lud jeden, der in die SPD eintrat, zu sich zum Essen ein.“ Ein fünfminütiger Film zeigte Schwenkenbecher beim Arbeiten in seinem Winterschen Haus, das er so perfekt restauriert hatte, dass es Vorbild für viele Hausgestaltungen in Nördlingen wurde.
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