Lebendiger Ort des Lernens und des Wissens
Seit zehn Jahren residieren nun schon die Volkshochschule und die Stadtbibliothek im Haus der Kultur. Dieses Jubiläum wird mit einer ganzen Veranstaltungsreihe gefeiert. Zum Auftakt am Mittwochabend würdigte Oberbürgermeister Hermann Faul das Haus der Kultur als "Haus der Kommunikation" und sprach allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Dank und Anerkennung dafür aus, es zu einem lebendigen Ort des Wissens und Lernens, des Lesens und Hörens von Literatur, und nicht zuletzt zu einem Ort der Begegnung gemacht zu haben.
Die vielen Gäste, die zu dem Konzert von Donna Canta (Bericht folgt) gekommen waren, nahm er als Beweis für die große Identifikation der Bürgerschaft mit beiden Bildungseinrichtungen und begrüßte besonders Alt-OB Paul Kling, in dessen Amtszeit der aufwendige Umbau des spät klassizistischen, zentralen Gebäudes vonstatten gegangen war.
Faul spannte einen weiten Bogen von den Anfängen des Bibliothekswesens in der Stadt, als im Jahr 1529 der wohlhabende Bürger Johann Protzer in seinem Testament 301 Bände dem Spital des Heiligen Geistes vermachte, über die Standorte im Leihhaus "mit einem Kartensystem und einer Leihgebühr von zehn Pfennig" und danach im Schneidt'schen Haus bis hin zu der modernen, funktionsgerechten und zentral gelegenen Bibliothek von heute. "Mit ihrem breiten Angebot an Medien hat sie vielen Freunden des Lesens Freude gemacht und wird dies auch in Zukunft tun", war sich Faul sicher und dankte der Leiterin der Stadtbibliothek Kathrin Häffner, ihren Amtsvorgängern und dem ganzen Team. "Die Stadtbibliothek ist ein wertvoller Teil unseres Kulturangebots", so Faul weiter und erinnerte an die Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder, und nicht zuletzt an die Teilnahme am Ferienprogramm der Stadt.
Kathrin Häffner ließ die zehn Jahre Stadtbibliothek im Haus der Kultur kurz Revue passieren. Da sie selbst erst seit dreieinhalb Jahren hier ist, zitierte sie dazu aus dem Jahresbericht von 2000, in dem die Rede war von einer "wunderschönen, modernen, hellen Bibliothek, die ihre Benutzer zu Lobreden veranlasst." Dies sei auch nach zehn Jahren noch so, versicherte sie und sei wohl ein Schlüssel zum Erfolg, der sich in stetig wachsenden Benutzer- und Ausleihzahlen ausdrücke.
Buch bleibt Nummer eins
Dabei habe sich die Bibliotheksarbeit in den letzten zehn Jahren durch die Medienentwicklung verändert. "Medium Nummer eins ist immer noch das Buch, dazu werden Hörbücher immer beliebter", sagte sie. Ein weiteres Medium, das seit dem Umzug ins neue Gebäude an Bedeutung gewonnen habe, sei das Internet. Es macht beispielsweise die Bestellung von Literatur über den Schwabenfindus, einem Zusammenschluss von zehn Bibliotheken, möglich.
Gleich geblieben sei hingegen der Auftrag der Stadtbibliothek als Freizeit-, Kultur-, Bildungs- und Informationseinrichtung, bei der Fernausleihe, als Ansprechpartner für Schulen, bei der Leseförderung und der Weiterbildung der Nutzer zu sämtlichen Sachthemen. Große Bedeutung habe auch die Veranstaltungsarbeit, über die Menschen ebenfalls den Weg in die Bibliothek fänden. "Es ist einfach schön, dass die Stadt Nördlingen ihren Bürgern und den Menschen der Region diese tolle Stadtbibliothek bietet", sagte Kathrin Häffner zuletzt. (gne)
Die Veranstaltungsreihe wird heute Abend um 20 Uhr mit der Eröffnung der Ausstellung "neue Bilder" von Sebastian Wolf und Michael Mai fortgesetzt (siehe auch Seite 31).
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