Mit der Museumskiste zurück in die Vergangenheit
Nördlingen l RN l Angehende Erzieherinnen und Erzieher der Fachakademie Maria Stern besuchten im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung das Rieskratermuseum. Nach einer Kurzführung öffnete sich die Museumskiste und wurde unter Anleitung des Referenten Joachim Stoller vorgeführt.
Am spektakulärsten zeigte sich dabei das "Impaktexperiment": Mit Hilfe der Kiste mit Lockdeckel, vier Hockern und einem großen grünen Tuch lässt sich eine hügelige Alblandschaft darstellen, die bewaldet ist (Kunststoffmodelle von Bäumen) und von verschiedenen Tieren bewohnt wird (Flamingos, Säbelzahnkatzen, Schildkröten, Hasen, ursprünglichen Rüsseltieren und so weiter). Plötzlich schlägt in diese reich belebte Landschaft ein Meteorit ein (hier ein Ball) und führt zu dramatischen Zerstörungen: Bäume und Tieren fallen um, ein Krater entsteht, die Landschaft verändert sich. Anschließend füllt sich der Krater mit Wasser (symbolisiert durch ein blaues Tuch): Der Ries-See entsteht.
Selbst Kollisionen von Himmelskörpern wie Asteroiden lassen sich im Versuch nachstellen: Auf einer mit Filz bespannten Platte prallen zwei Billardkugeln aufeinander. Zu beobachten ist, dass die Kugeln von ihrer ursprünglichen Bahn abweichen.
Vom Saurier zum Urmensch
Spannend wird es, wenn Saurier zum Einsatz kommen: Mit Hilfe der "Zeitschnecke" in Raum C lassen sie sich in eine zeitliche Reihenfolge setzen - bis hin zum Urmensch. Anschließend wird die erstellte Reihe noch ergänzt mit Ammonit, Belemnit, weiteren Sauriern, dem Wollnashorn und dem Höhlenbären.
In dem folgenden Experiment müssen schließlich verschiedene Steine (Granit, Kalkstein, Suevit, Ammonit, Belemnit, Assilin, fossile Schnecke) in Säckchen ertastet werden. Aufgrund der abgegebenen Beschreibungen sollen die Zuhörer aus offen ausgelegten Steinen die passenden auswählen.
Speziell eingearbeitetes Führungspersonal kann die Museumskiste mit Gruppen von Vorschulkindern und auch mit Grundschülern zum Einsatz bringen. Vorher sollten sich die Gruppen jedoch im Rieskratermuseum anmelden (Telefon 09081/2738220).
Ergänzt wurde das Fortbildungsangebot durch Geländeexkursionen. Dabei wurde zuerst der Wennenberg bei Alerheim besucht. Als guter Aussichtspunkt bietet diese Erhöhung des inneren Kraterrings einen hervorragenden Blick auf Kraterrand und Riesebene. Zum einen findet sich dort Granit, der aus der Tiefe durch das Riesereignis - den Meteoriteneinschlag - nach oben gepresst wurde und stark zertrümmert ist. Andererseits gibt es auf der Ostseite der Erhebung Ries-Seekalke zu sehen.
Fossilien am Glaubenberg
Als weiteres Exkursionsziel diente der Glaubenberg bei Großsorheim. Dort lassen sich in Weißjuraschollen mit etwas Glück Fossilien finden (Ammoniten, Belemniten, Muscheln ...), die jedoch größtenteils durch den Meteoriteneinschlag zerbrochen sind. Außergewöhnlich ist auf der Ostseite dieses Aufschlusses ein ehemaliges Flussbett mit teilweise gerundetem Material.
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