Musik und Gebet
Die St. Anna-Kapelle bot einen feierlichen Rahmen für eine ökumenische Abend-Andacht
Die Oettinger St.-Anna-Kapelle ist ein Ort mit einer besonderen Geschichte und einer mystischen Stimmung. Gebaut wurde die Kapelle im Mittelalter, in einer Zeit, als die Rückkehrer der Kreuzzüge auch die Lepra nach Mitteleuropa brachten. Das Leprosenhaus St. Anna liegt heute noch außerhalb der Stadt und war damals sicherlich ein Ort voller Traurigkeit, sagte Christian Zuber zum Anfang der Ökumenischen Abendvesper. Denn, wenn jemand Lepra-krank war, wurde er aus der Gesellschaft verstoßen, musste seine Familie verlassen und wurde ins Leprosenhaus ausgesetzt. Dieser Tag wurde in den Kirchenbüchern als Sterbedatum vermerkt. Für die Menschen gestorben, von Gott verlassen? Diese Frage stellte sich auch für Dietrich Bonhöffer in der Todeszelle, sagte Zuber. Doch er fühlte sich auch in der Ausweglosigkeit bei Gott geborgen. Dieser tröstliche Gedanke sollte durch die Abendvesper als besinnliche Andacht führen.
Die Musikgruppe Rockaliacht bot die Besinnung mit Instrumentalstücken für Saiteninstrumente, mit meditativen Texten und mit den getragenen Weisen des Männerdreigesangs. Der fließende Klang der Saiteninstrumente (Maria Dietrich am Hackbrett, Renate Winter an der Gitarre und Christian Zuber an der Zither) und der schöne Lichteinfall durch die Fenster der Kapelle erzeugten eine feierliche Stimmung, besonders beim St. Anna Boarischer und dem Lied „Am Bildstöckle“ waren die gut 50 Zuhörer ergriffen. „Wir preisen deinen Namen“ sangen Josef Kienberger, Christian Zuber und Franz Schindler. Ute Kotanko und die Sänger lasen dann ein Segensgebet vor, zusammen beteten die Besucher der Abendvesper das Vater unser und sangen „Komm, Herr, segne uns“. Mit dem Rieser Bauernmenuett klang die Andacht aus. (zub)
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