
Spürbar ergriffen

Für das Musical der Kinderkantorei gebührt allen Mitwirkenden hohes Lob. Wie Saulus zu Paulus wurde
„Paulus von Tarsus“ war der Titel des Musicals, das Udo Knauer mit der Kinderkantorei St. Georg aufführte. Die Redewendung vom Damaskus-Erlebnis, oder davon, wie Saulus zum Paulus wird, gehört zum öffentlichen Metaphernvorrat. Der grundlegende Bezug zur biblischen Quelle wird nicht jedes Mal mitbedacht. Udo Knauer erklärte zu Beginn die Bedeutung des Ereignisses: Paulus, der ehemalige Saulus, war derjenige, durch den das Christentum, ursprünglich eine Sekte innerhalb der Jerusalemer Synagogengemeinde, sich zuerst über Vorderasien, dann über Europa verbreitete, um schließlich als eine echte Weltreligion den ganzen Globus zu umfassen.
Die musikalische und szenische Darstellung und Ausdeutung dieses Elementarereignisses mit Hilfe zeitgemäßer Texte und jugendgemäßer Musik ist das Anliegen des Teams aus Textern und Musikern, das 2010 mit dem Musical an die Öffentlichkeit trat. Kräftige, ausdrucksvolle Wortwahl – nicht ohne Einsprengsel von ironischen Zitaten aus der Bürokratensprache („unsere Gefängnisse sind nach den neuesten Sicherheitsstandards gebaut…“) und dem Jugendjargon (die Frage taucht auf, ob Petrus ein Promi ist) – prägt die Texte. Und doch werden zentrale biblische Texte nicht so weit abgewandelt, dass der Hörer sie nicht wiedererkennt. Diese Darstellungsweise zieht sich durch das ganze Stück, zeigt sich bei Solostellen ebenso wie bei den Chorstücken, aber am deutlichsten in der Rede des Petrus, die als moderne und doch unverwechselbare Fassung des „Hohen Liedes der Liebe“ aus dem Ersten Korintherbrief (des Paulus) zu erkennen ist und zum Schlussduett (Petrus und Johannes) sowie letztlich zum Schlusschor überleitet.
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