Wo sich der Liebling des Großherzogs versteckt
In Heroldingen sind Martini-Apfelbäume entdeckt worden.
Die friedliche Gegend am Kohlenbach zwischen Heroldingen und Katzenstein ist immer wieder für Überraschungen gut. Wandert man aus Richtung Hoppingen in den "Burgwald", sieht man riesige Biberbauten. Man spricht dort sogar von einer abgegangenen Mühle und im vorigen Jahrhundert sind unweit davon Reste eines Burgstalls entdeckt worden, nachdem man auf allerlei Bodenfunde gestoßen war. Dazu passen lebendige Heckenfunde unweit der Kreisstraße. Dort sind uralte Obstbäume mächtig eingewachsen und haben seit Jahrzehnten wirklich kein Pflegewerkzeug mehr gesehen. Sie sind teilweise eingebrochen oder nicht mehr vorhanden, symbolisieren treffend eine Sage aus der Ritterzeit von einem "Reiter ohne Kopf" am Kohlenbach. Zwei noch erhaltene Bäume in jener Hecke außerhalb des Walds tragen in der Regel alljährlich die gleichen Äpfel, aber welche?
Der Martiniapfel ist eine sehr alte Apfelsorte
Mittlerweile konnte dies zweifelsfrei herausgefunden werden. Es handelt sich um den Martiniapfel bzw. "Großherzogs Liebling". Die nach einem Oldenburger Adligen benannte Sorte sei an einer Schleuse in Kollmar (Schleswig-Holstein) entdeckt worden. Die einen meinen, der Martinstag (11. November) – daher "Martini" – sei der Entdeckungstag gewesen. Andere glauben, dass der Name nur den Erntezeitpunkt betrifft. Ob er aus den Samen eines Cox Orange hervorgegangen ist? Wie auch immer, es handelt sich auf jeden Fall um eine recht alte Sorte, die wohl im 18. Jahrhundert entstand, aber erst 1875 wirklich entdeckt und schwerpunktmäßig in Norddeutschland verbreitet wurde. Einzelne Exemplare kommen in Süddeutschland vor, darunter äußerst wenige in Schwaben. Von ihnen stehen direkt zwei Bäume nebeneinander an erwähnter Stelle bei Heroldingen. Wie nur kamen sie hierher? Wusste einst ein Mensch, dass er es mit einer krebsresistenten, hartholzigen und überhaupt gesunden Sorte Apfelbaum zu tun hatte?
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.