Karlheinz Böhm in Salzburg beigesetzt - äthiopische Erde um Urne
Karlheinz Böhm, Schauspieler und Gründer der Äthiopienhilfe "Menschen für Menschen", hat in Salzburg seine letzte Ruhe gefunden. In und um die Urne befinde sich äthiopische Erde.
Die Beisetzung der Urne auf dem Kommunalfriedhof fand bereits am Freitagnachmittag im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Die Familie hatte gebeten, dies zu respektieren. Am Freitag hatten rund 400 geladene Gäste bei einer Trauerfeier in der Residenz Abschied genommen. Redner würdigten Böhms Lebenswerk und sprachen der Stiftung und der Familie Mut zu, die Arbeit fortzusetzen.
Karlheinz Böhm wurde in den 50ern als Franz Joseph berühmt
Karlheinz Böhm hatte als Schauspieler Karriere gemacht und wurde in den 1950er Jahren als österreichischer "Märchenkaiser" Franz Joseph in den "Sissi"-Filmen bekannt. Maßgeblich beeinflusste ihn in den 70er Jahren die Arbeit mit Rainer Werner Fassbinder, die sein sozialkritisches Denken schärfte.
Bei einem Aufenthalt in Kenia wurde er mit der Armut konfrontiert, Berichte über den Hunger erschütterten ihn. Unter diesem Eindruck wettete er in Frank Elstners "Wetten, dass..?"-Sendung 1981, dass nicht jeder Zuschauer eine Mark, einen Franken oder sieben Schilling für die notleidenden Menschen spenden würde. Ein Millionen-Betrag kam nach der ZDF-Show zusammen. Er hängte seine Karriere als Filmstar an den Nagel und gründete "Menschen für Menschen".
Karlheinz Böhm auf der Suche nach Heimat
Dem Glanz und Glamour des Films trauerte er keine Minute nach. "Wenn ich das vergleiche: Ein Menschenleben zu retten und alle Erfahrungen, die ich als Schauspieler gemacht habe - was soll ich da vermissen?", sagte er zu seinem 80. Geburtstag. Und in einem Film, den die Trauergäste über sein Leben sehen: "Ich habe nicht nur den Sinn und Zweck meines Lebens gefunden, ich habe gefunden, was ich mein Leben lang vermisst und verzweifelt gesucht habe: Heimat." dpa
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