Australier lässt verhasstes Bein amputieren
Sydney (dpa) - 25 Jahre lang hat ein Australier sein rechtes Bein gehasst. Schließlich stellte er seinen Fuß sechs Stunden in Trockeneis, bis er abstarb und Ärzte das Bein unterhalb des Knies amputieren mussten.
Am Sonntag berichtete David Openshaw (29) in einem Fernsehinterview, dass er jetzt glücklicher sei als je zuvor. Der dreifache Vater hatte bislang angegeben, sein Bein durch einen Unfall im vergangenen Jahr verloren zu haben. "Ich habe es jetzt satt, immer zu lügen", sagte er in dem Interview. "Aber ich will den Leuten klar machen, dass ich nicht verrückt bin."
Betroffene sprechen von BIID (Body Integrity Identity Disorder). Sie empfinden Teile ihres Körpers als überflüssig oder störend, obwohl diese intakt sind. Das Syndrom ist bislang nicht offiziell als Krankheit anerkannt. Weil Ärzte keine unnötigen Amputationen vornehmen, versuchen die Betroffenen oft, sich selbst zu verstümmeln.
Ein Chirurg in Schottland amputierte Ende der 90er Jahre zwei BIID-Patienten mit dem Argument, dass sie selbstmordgefährdet waren. Nach einem Managementwechsel in der Klinik untersagte die Ethikkommission im Jahr 2000 weitere Eingriffe dieser Art.
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