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Bestattung
03.11.2016

Pannen auf dem Friedhof: Wenn der Falsche unter die Erde kommt

Auch bei Bestattungen kann einiges schief gehen. Doch Unvorhergesehenes könne Trauernde emotional entlasten, sagt der Psychologie-Professor Peter Walschburger.
Foto: Friso Gentsch, dpa (Archiv)

Von Entsetzen bis zum unkontrollierten Lachanfall: Das Buch "Was weg ist, ist weg" von Bernd Becker und Gerd-Matthias Hoeffchen beschäftigt sich mit Pannen bei Bestattungen.

Eine Windböe reißt der Witwe am offenen Grab den schwarzen Hut vom Kopf. Er segelt vor den Augen einer erstarrten Trauergemeinde im Ruhrgebiet auf den Sarg ihres Mannes. Doch die Frau fasst sich schnell: "Was weg ist, ist weg", seufzt sie - pragmatisch und philosophisch zugleich. Auch bei Beerdigungen laufe manchmal nicht alles wie geplant, sagt der Theologe Bernd Becker. Er findet, es dürfe in traurigen Situationen schon mal geschmunzelt werden - ohne die Würde des Toten zu verletzen. "Das kann etwas Befreiendes haben", sagt er. 

In Deutschland wird immer mehr gestorben. Allein im vergangenen Jahr gab es laut Statistischem Bundesamt 925 000 Todesfälle. Das waren 6,5 Prozent mehr als noch 2014. Damals ging das Leben von 868 000 Menschen zu Ende. 

Sterben soll raus aus der Tabuzone

Doch der Tod werde in der Gesellschaft weiter an den Rand gedrängt, sagt Becker. Der Geschäftsführer des Luther-Verlages in Bielefeld findet, das Sterben sollte aus der Tabuzone raus - "weil es zum Leben gehört".

Der 46-Jährige hat zusammen mit Gerd-Matthias Hoeffchen ein Buch über kuriose Begebenheiten bei Beerdigungen geschrieben, darunter die mit dem fliegenden Hut. Becker staunt über die Resonanz auf den schmalen Band. Der kam jetzt schon in dritter Auflage heraus. Inzwischen würden sie als Autoren sogar von Kirchengemeinden zu Lesungen eingeladen - auch schon mal in eine Trauerhalle, erzählt Becker. 

Urne passt nicht ins Grab

Da wird dann auch die Geschichte zum Besten gegeben, wie eine schwere Marmorurne ins Rutschen kommt und der Pfarrer hinter der herausrollenden Aschekapsel hinterherspurtet. Als das Gefäß dann auch noch nicht in das zu klein ausgehobene Grab passt, sei den Trauergästen so gewesen, als habe sich der Verstorbene noch gegen seine letzte Ruhestätte gestemmt.   

In Berlin hat der langjährige Bestatter Gerd Müller auch schon Kurioses erlebt wie die Beisetzung eines Künstlers: Inszeniert wie ein Theaterstück sei die Urne unter Akkordeonklängen aus der Kapelle herausgetanzt worden, erzählt er. Erst habe er sich sehr gewundert - "aber dann war es okay". Die Atmosphäre sei toll gewesen. Wenn das die Würdigung eines Lebens ist, warum nicht? 

Verwechslung des Leichnams

Der 67-Jährige, der bis zu 400 Beisetzungen im Jahr organisiert, hat aber auch Situationen meistern müssen, die "wirklich schlimm" waren. Das Gesicht der entsetzten Witwe vergesse er nie, als er ihr mitteilen musste, dass sie den Falschen zu Grabe getragen hatte. Die Leiche ihres Mannes war in einer Berliner Klinik vertauscht worden. Also habe sich Müller ein zweites Mal gekümmert: Neuer Sarg, neue Blumen, neue Beisetzung.  

Professor Peter Walschburger von der Freien Universität Berlin verweist darauf, wie wichtig Rituale bei Beerdigungen sind, damit Hinterbliebene den abstrakten Tod auch sinnlich erfahren und so bewältigen könnten. "Das gibt ein Gefühl des Zusammenhalts und war schon lange vor unserer Zeitrechnung so." Wenn ein Fehler oder eine Störung passiere, könne es zu verschiedenen Reaktionen kommen - zu Hilflosigkeit, Verblüffung, Entsetzen oder zwanghaftem Lachen. 

"Der Tod muss emotional bewältigt werden"

Aber Unvorhergesehenes könne auch wie ein Ventil wirken und Trauernde emotional entlasten bei überstrapazierten Gefühlen, sagt der emeritierte Psychologie-Experte. Das sei oft so beim Trauermahl - das irgendwann in ein fröhliches Gelage übergehen könne. Auf alle Fälle: "Der Tod muss emotional bewältigt werden. Wer versucht, seine Gefühle zu verdrängen, läuft Gefahr, dass sie unkontrolliert in sein Leben einbrechen."

Beim Bundesverband Deutscher Bestatter heißt es, der Tod verändere das seelische Gleichgewicht von Hinterbliebenen stark. Niemand müsse mit seiner Trauer allein bleiben, sie sollte aber nicht verdrängt werden. Bestatter vermittelten Kontakte zu Selbsthilfegruppen oder den Kirchen. "Trauer ist keine Krankheit, sondern eine lebenswichtige Reaktion", heißt es auf der Internetseite des Verbandes.  Jutta Schütz, dpa

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