Chanel sagt Nein zu exotischem Pelz und Leder
Das Modehaus Chanel möchte in in Zukunft auf die Verwendung von exotischem Pelz und Leder verzichten. Grund seien die ethischen Standards und Kundenerwartungen.
Wer Chanel hört, denkt an luxuriöse Ware mit einer hohen Qualität. Damit die verarbeiteten Materialien auch den hohen Ansprüchen einer ethisch korrekten Gewinnung genügen, will der französische Modekonzern in Zukunft auf Leder von exotischen Tieren und Pelz verzichten. Das verkündete diese Woche in New York Bruno Pavlovsky, Präsident von Chanel Fashion und Chanel SAS.
Unter den exotischen Häuten sind Tiere, wie Krokodile, Eidechsen, Schlangen oder Stachelrochen gemeint. Man werde nur noch Haut von Tieren benutzen, die aus der Lebensmittelindustrie als Abfallprodukte kommen, sagte der Präsident der Chanel-Modesparte, Bruno Pavlovsky, dem Handelsblatt in New York in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Pelz solle es ab Mai überhaupt nicht mehr in den Kollektionen geben.
Kein Kroko-Leder mehr für Designer im Modehaus Chanel
Grund für den Verzicht auf Leder von exotischen Tieren sei die Schwierigkeit, die Herkunft sicherzustellen. "Auch immer mehr Kunden wollen von uns wissen, woher die Materialien stammen und wie die Tiere gehalten werden. Es geht alles um die Rückverfolgbarkeit", sagte er. Nur dadurch entspreche das Leder den ethischen Standards des Hauses. Und es sei immer schwieriger diese ethischen Standards beim Einkauf von Tierhäuten zu erreichen.
In den Chanel Boutiquen gebe es jedoch noch Restbestände der Produkte aus exotischen Tierhäuten. Bis wann diese abverkauft werden, kann Pavlovsky nicht prognostizieren. Chefdesigner Karl Lagerfeld sieht in dem Verzicht auf exotische Häute eine natürliche Entscheidung des Modehauses. Schließlich habe Chanels Fokus noch nie auf der Verwendung von Pelz und Leder gelegen. So könne er sich selbst nicht daran erinnern, jemals Fell in seiner Karriere bei Chanel verwendet zu haben. Für die Zukunft sieht Pavlovsky auch die Möglichkeit, auf Biotech-Leder umzusteigen. "Aber das wird nicht in der nahen Zukunft geschehen", sagte er.
Das es auch ohne exotisches Leder und Pelz geht, zeigte Chanel bei der Präsentation der "Métiers d’art"-Kollektion im Metropolitan Museum am Dienstagabend. Die Show findet einmal jährlich an verschiedenen Orten der Welt statt. Präsentiert wird dabei Haute Couture, deren Stücke es auch in den Boutiquen zu kaufen gibt. (dpa)
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