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Drohende Katastrophe
10.07.2018

Die Zeitbombe im Berner Oberland

In diesem Felsmassiv lagern tausende Tonnen Munition.
Foto: Bruno Petroni

In der Nähe des Dorfes Mitholz liegen unter Geröllmasse 3500 Tonnen Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. Jetzt warnt die Armee vor erheblichen Risiken.

Jahrzehntelang wähnten sich die Menschen in Mitholz in Sicherheit. Zwar war bekannt, dass neben dem Schweizer Dorf eine riesige Menge Armeemunition liegt, verschüttet unter Gesteinsmassen: insgesamt 3500 Tonnen. Die Militärs versicherten aber regelmäßig, dass keine wirkliche Gefahr existiere. Explosionen? Wenn überhaupt, dann nur ein paar harmlose Erschütterungen, hieß es.

Kaum ein Bewohner des beschaulichen Mitholz und der angrenzenden Orte im Berner Oberland scherte sich um das Sprengstoffgrab aus dem Zweiten Weltkrieg, das europaweit einzigartig sein dürfte. Die Armee unterhielt auf dem Areal eine Apotheke und eine Truppenunterkunft. Geplant war sogar, ein Rechenzentrum zu errichten.

Risiko für Explosion in Mitholz

Doch in diesen Tagen sah sich das Verteidigungsministerium genötigt, den knapp 200 „lieben Bewohnern“ von Mitholz die Wahrheit zu sagen. Wehrminister Guy Parmelin reiste persönlich an und eröffnete seinen Zuhörern, dass „ein höheres Risiko für eine Explosion als bisher angenommen“ bestehe. Die Schweizer Regierung nehme die Lage „ernst“. Der Bürgermeister der Gemeinde Kandergrund, zu der Mitholz gehört, spricht es deutlicher aus: Im Berner Oberland ticke eine „Zeitbombe“, warnt Roman Lanz.

Experten hatten im Auftrag des Ministeriums das Gelände noch einmal untersucht. In dem Gutachten heißt es: „Begehungen zeigten, dass größere Ansammlungen von großkalibriger Munition, inklusive 50-Kilo-Bomben, vorhanden sind.“ Schon ein Felssturz, ein Blitzeinschlag oder eine Bildung von Kupferazid in Zündern könnte eine Detonation verursachen, halten die Fachleute fest. Im schlimmsten Fall würden durch eine Kettenreaktion viele Sprengungen ausgelöst. Dann drohten Erdstöße, Bergrutsche, „Trümmerwürfe“ von Gestein, mächtige Feuerbälle und Umweltschäden. Mitholz hätte sein neues Inferno.

Denn es gab schon einmal ein Inferno. Es erschütterte den Ort nach dem Zweiten Weltkrieg. „In den 1940er Jahren schlug die Armee in Mitholz eine riesige Munitionslagerstätte in das Gestein, das die Menschen hier ,Unter der Fluh‘ nennen“, erzählt Bürgermeister Lanz. In sechs Kammern lagerten die neutralen Eidgenossen fein säuberlich 7000 Tonnen Militärgeschosse.

In der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember 1947 geschah die Katastrophe – die Ursache ist noch heute unbekannt. Gewaltige Explosionen erschütterten das Stollensystem, in den vorderen Teil prasselten 255.000 Kubikmeter Fels. Die Druckwellen, umherfliegende Brocken und Feuer zerstörten Häuser und den Bahnhof. Neun Menschen starben, etliche erlitten Verletzungen, Vieh verendete. Die Neue Zürcher Zeitung hielt fest: „Das Ganze macht den Eindruck einer Ortschaft, über die der Krieg mit Bomben und Artillerie hinweggerast ist.“

Inferno vor 70 Jahren

Jetzt hat das Unglück von vor rund 70 Jahren die Menschen wieder eingeholt. Denn die Hälfte der damals gebunkerten Munition liegt immer noch auf dem Terrain „eingeklemmt zwischen Geröll und Felsbrocken oder überschüttet von einem Schuttkegel“, wie Verteidigungsminister Parmelin ausführt.

Angesichts der Gefahren ließ der Minister die Armee-Apotheke und die Truppenunterkunft auf der Anlage schließen, das Rechenzentrum wird nicht gebaut.

Sofortmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung seien aber nicht angedacht, stellte Parmelin klar. „Es ist nicht nötig, das Dorf zu evakuieren oder die Straße und die Bahnlinie zu sperren.“ Jetzt soll eine Arbeitsgruppe darüber tüfteln, wie der Munitionsberg entschärft werden kann. Wie lange das dauert, weiß niemand.

Doch Bürgermeister Lanz will rasch Resultate sehen. „Wir bestehen darauf, dass die Armee die Gefahr so schnell wie möglich beseitigt.“

Für die Räumungskosten, die immens sein dürften, müsse das Verteidigungsministerium aufkommen. Und wie reagieren die Menschen in Mitholz auf die Bedrohung? „Wir Bergler leben immer mit der Gefahr“, sagt der Bürgermeister. „Deshalb bleiben wir sehr ruhig.“

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